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ERP ist wichtigste Unternehmenssoftware in Europas Automobilindustrie

01.09.2003 11:34 Uhr

Software für das Enterprise Resource Planning (ERP) ist und bleibt vorerst die am weitesten verbreitete Unternehmensanwendung in der europäischen Automobilindustrie, Lösungen für das Supply Chain Management fristen dagegen noch ein Schattendasein.

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Zu dieser Einschätzung kommt eine neue Analyse der Unternehmensberatung Frost & Sullivan, die sich auf die telefonische Befragung von IT-Verantwortlichen und Einkäufern von Unternehmensanwendungen stützt. Befragt wurden IT-Manager in europäischen Automobilunternehmen mit mindestens 250 Mitarbeitern, wobei mehr als zehn Prozent aller europäischen Automobilunternehmen erfasst wurden. Die Ergebnisse verheißen nach Andrew Ball, Branchenanalyst bei Frost & Sullivan, eine glänzende Zukunft für die etablierten Anbieter von ERP-Software. Andere Unternehmen werden allerdings Probleme haben, neue Produkte abzusetzen. Laut Befragung ist ERP die Anwendungskategorie, in die Automobilunternehmen am ehesten investieren. Und das zunächst einfach deshalb, weil die vorhandene ERP-Software, die für viele Unternehmen längst unentbehrlich ist, ständig an die Veränderungen der betrieblichen Abläufe angepasst werden muss. Hinzu kommen die Bemühungen der Automobilzulieferer um eine Standardisierung von ERP-Anwendungen als Voraussetzung für die engere Zusammenarbeit mit ihren Kunden, den Automobilherstellern. Große Einigkeit herrschte auch über die strategische Bedeutung von Anwendungen für das Supply Chain Management (SCM), auch wenn viele der befragten Unternehmen noch nicht ernsthaft in diese Lösungen investiert haben. Die potenziellen Kosteneinsparungen durch die Reduzierung der Vor-Ort-Lagerhaltung und die Automatisierung der Zulieferprozesse wurden aber anerkannt. Frost & Sullivan geht davon aus, dass sich SCM zur zweitwichtigsten Softwarekategorie entwickeln wird, in die Automobilunternehmen in den nächsten drei Jahren investieren wollen. Allerdings betrachten die Einkäufer von Unternehmensanwendungen SCM nicht als eine von ERP unabhängige Softwarelösung, sondern als eine zusätzliche Funktionalität zur Ergänzung ihrer ERP-Anwendung. Dementsprechend wollen die Automobilunternehmen eher mit ihrem bisherigen ERP-Anbieter zusammenarbeiten, als sich an einen SCM-Spezialisten zu wenden. In Bezug auf BI (Business Intelligence) und E-Procurement war zwar wachsendes Interesse, aber wenig Neigung zu substanziellen Investitionen in den nächsten drei Jahren zu verzeichnen. Die Befragungsteilnehmer begründeten die geringere strategische Bedeutung mit einer mangelnden Bereitschaft, Kosten dieser Art an die Zulieferer weiterzugeben, und der Tatsache, dass sie zuerst noch mit dem elektronischen Datenaustausch (EDI) zurecht kommen müssen. Auf den ersten Blick überraschend erscheint den Analysten die Tatsache, dass in Programme für das Customer Relationship Management (CRM) am wenigsten investiert wird, obwohl diese Anwendungskategorie in Bezug auf ihre strategische Bedeutung auf Platz drei landete. Offensichtlich liegt hier, so Ball, wegen der ausdrücklichen Ausrichtung des Begriffs CRM auf den Kunden eine Tendenz zur Überbetonung des Interesses an dieser Anwendungskategorie vor, da eine negative Antwort als Gleichgültigkeit gegenüber den Kunden aufgefasst werden könnte. Entscheidender ist deshalb das tatsächliche Investitionsranking. Und da sehen die meisten Automobilunternehmen anscheinend "keine betriebliche Notwendigkeit, der sich die Software für sie widmen könnte, da CRM eher mit Callcentern in Verbindung gebracht wird als mit dem Management von Kaufabsichten und -beziehungen. Viele waren deshalb zufrieden mit ihren Eigenentwicklungen auf diesem Gebiet", sagt Ball.

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