Calais. Transportunternehmen, die im nordfranzösischen Calais beheimatet sind, sollen wegen der wirtschaftlichen Nachteile, die sie durch das illegale Flüchtlingscamp am Rand der Hafenstadt hatten, einen Anspruch auf einen finanziellen Ausgleich haben. Das Geld soll aus einem staatlichen französischen Fonds kommen. Dies berichtet das Online-Portal „Lloyd‘s Loading List“. Sébastien Rivera, der Vertreter der französischen Fédération Nationale des Transports Routiers (FNTR), dem Verband französischer Transportunternehmen, begrüßte die Zusage von Entschädigungszahlungen, betonte aber auch, dass die zur Verfügung gestellte Summe von vier Millionen Euro nicht nur Transporteuren in Calais zugutekomme, sondern für alle Arten von Unternehmen in Calais gedacht sei. Also auch Bars, Restaurants und Hotels.
Rivera wies in diesem Zusammenhang gegenüber „Lloyd‘s Loading List“ darauf hin, dass es Transportunternehmen der Region in den Jahren zwischen 2014 und 2016 wegen der Flüchtlingsproblematik einen Rückgang von mindestens 30 Prozent ihres Jahresumsatzes hinnehmen mussten. Ebenfalls kritisierte er, dass nur Unternehmen einen Anspruch auf finanzielle Ausgleichszahlungen haben sollen, die ihren Sitz in Calais und der unmittelbaren Umgebung haben. Zweifellos seien diese Unternehmen am härtesten betroffen, sagte Rivera, doch gebe es auch Betriebe, die nicht weit entfernt von Calais sitzen und nun keine Ansprüche auf Entschädigung stellen können. (tb)