Hamburg. Der Hamburger Hafen wächst nicht mehr und verliert Ladung an die Konkurrenzhäfen. Der gesamte Seegüterumschlag des größten deutschen Hafens ging in den ersten sechs Monaten gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um 0,2 Prozent auf 70 Millionen Tonnen zurück, teilte die Marketing-Gesellschaft des Hafens am Mittwoch in Hamburg mit.
Der wichtige Containerumschlag blieb mit 4,45 Millionen Standardcontainern (TEU) exakt auf dem Niveau des Vorjahres. Dagegen legte der Massengutumschlag von beispielsweise Kohle, Öl, Getreide oder Futtermittel um ein Prozent auf 23,5 Millionen Tonnen zu. Auch für das Gesamtjahr erwartet der Hafen ein Umschlagergebnis auf dem Niveau des Vorjahres.
Warten auf die Elbvertiefung und beim Zoll
Unter anderem die weiter ausstehende Elbvertiefung bremst den Hafen, zumal mittlerweile täglich ein Großcontainerschiff mit mehr als 14.000 TEU Tragfähigkeit den Hafen anläuft. „Bei vollzogener Fahrrinnenanpassung können diese Schiffe 1600 und mehr Container zusätzlich nach Hamburg bringen und mitnehmen“, sagte Mattern. Diese Ladekapazitäten könnten gegenwärtig nicht voll genutzt werden.
Dazu kommen aktuell Probleme und Zeitverzögerungen bei der Abfertigung von Importen. „Das ist aus Hamburger Sicht sehr bedauerlich, weil bei besseren Rahmenbedingungen eine deutlich positivere Umschlagbilanz für das erste Halbjahr möglich gewesen wäre“, erklärte der Vorstand. Es sei dringend nötig, die Wettbewerbsfähigkeit und Leistungsfähigkeit des Hamburger Hafens zu stärken.
China- und Russland-Geschäft gewachsen
Das wichtigste Fahrtgebiet China, das fast ein Drittel zum Hamburger Containerumschlag beiträgt, war mit 1,3 Prozent im Plus. Auch der Warenaustausch mit dem zweitwichtigsten Handelspartner Russland legte trotz weiter bestehender Sanktionen um vier Prozent zu.
Selbst die hart umkämpften Zubringer-Verkehre (Feeder) in die Ostsee konnten einen Zuwachs von 1,3 Prozent verbuchen, was vor allem Polen und dem Baltikum zu verdanken war. Rückläufig waren dagegen Containerverkehre mit Ländern wie Singapur, Finnland, den USA und Malaysia.
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(dpa/jt)
K Koops