Berlin. Ekol Logistics ist weiterhin auf Expansionskurs. Bislang ist der 1990 in der Türkei gegründete Logistikdienstleister in zehn europäischen Ländern vertreten. Geplant sind in den kommenden Monaten weitere Niederlassungen in Bulgarien, Tschechien, Slowakei und Iran, wie Wojciech Brzuska, General Manager bei Ekol, gegenüber der VerkehrsRundschau mitteilte.
Türkei profitiert vom Interesse der Textilindustrie
Ekol möchte von der Türkei künftig über einen östlichen Korridor Polen bedienen. Von der Türkei soll es dabei über den Landweg nach Rumänien, Bulgarien und dann weiter nach Ungarn, Slowakei, Tschechien und Polen gehen. „Wir wollen alle 300 bis 400 Kilometer über eine Niederlassung verfügen, um so eine zuverlässige Transportkette garantieren zu können“, sagte Brzuska. In Rumänien, Ungarn und Polen ist Ekol bereits vertreten. Derzeit ist ausschließlich der Transport per Lkw geplant, da die Güter so vier Tage unterwegs sind und per Bahn ansonsten sieben Tage benötigen würden.
Brzuska sieht auf der Route einen steigenden Bedarf für Transporte. Als Beispiel nannte er die Textilindustrie, die anstatt in Asien immer häufiger in der Türkei produzieren ließe, weil im Falle von Engpässen eine schnellere Nachlieferung möglich sei.
2016 sind Transporte von Europa in den Iran geplant
Ekol hat zudem mit dem Iran einen neuen Markt in den Blick genommen. Nach dem angekündigten Wegfall der Sanktionen als Folge der Einigung mit Iran im Atomstreit dürfte das Land demnächst verbesserte Absatzmöglichkeiten für europäische Industrie- und Handelsunternehmen bieten. „Wir haben Gespräche mit zwei großen Konsumgüterhersteller geführt, die gerne ihre Produkte mit uns in den Iran transportieren wollen“, sagte Brzuska. Dabei soll die Ware zunächst bis zum rumänischen Hafen Constanța per Lkw oder Bahn transportiert werden. Von dort soll es per Schiff über das schwarze Meer zum türkischen Hafen Trabzon weitergehen. Es ist geplant, in Trabzon die Güter dann entweder per Bahn oder per Lkw nach Teheran zu befördern.
Ekol ist dabei, in Iran eine Niederlassung zu gründen. Noch in der ersten Jahreshälfte 2016 soll es soweit sein. Die türkische Spedition erhofft sich einen regen Warenverkehr in das Nachbarland. „Der Iran ist ein Markt mit 80 Millionen Einwohner, der aufgrund des Embargos jahrelang nicht als Absatzmarkt bedient werden konnte und in dem es einen großen Nachholbedarf gibt“, sagt Brzuska. (cd)