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Einnahmen durch PKW-Maut: Der Rechenweg entscheidet

27.09.2013 09:55 Uhr
Einnahmen durch PKW-Maut: Der Rechenweg entscheidet
Wie viel bringt eine PKW-Maut für Ausländer?
© Foto: picture alliance/Sven Simon

Während der ADAC von nur 225 Millionen Euro ausgeht, spricht der Mautbetreiber Ages von 900 Millionen Euro. Das liegt an den unterschiedlichen Annahmen für die Berechnung.

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München. In einer aktuellen Studie beziffert der Mautbetreiber Ages die theoretisch möglichen Einnahmen durch eine Maut-Vignette für ausländische PKW in Deutschland mit 900 Millionen Euro. Davon müssten die Systemkosten für die Erfassung der Maut noch abgezogen werden, die Ages auf 200 Millionen Euro pro Jahr schätzt. Bleiben Nettoeinnahmen von 700 Millionen Euro, die der Staat durch eine Vignette für Ausländer einnehmen könnte.

Der ADAC – bekanntermaßen ein Gegner der PKW-Maut – bezweifelt diese Zahlen. In einer vom Automobilclub in Auftrag gegebenen Studie aus dem Jahr 2010 werden die Einnahmen durch eine PKW-Maut für Auländer auf gerade einmal 225 Millionen Euro jährlich geschätzt. Davon müssten die Systemkosten noch abgezogen werden. Der Automobilclub bezeichnet die Berechnungen der Ages als „utopisch“.

Gleiches Preismodell - unterschiedliches Nutzerverhalten

Interessant: Die beiden Prognosen gehen von der gleichen Anzahl ausländischer PKW-Fahrten auf deutschen Straßen aus – unterscheiden sich jedoch in einer entscheidenden Annahme. Beide, ADAC und Ages gehen davon aus, dass pro Jahr rund 118 Millionen Ein- und Durchfahrten ausländischer PKW gezählt werden. Beide gehen bei ihren Berechnungen von der gleichen Preis- und Zeitstaffelung einer Vignette aus. Angeboten würden in diesem Szenario jeweils 10-Tages-Vignetten (10 Euro), 2-Monats-Vignetten (30 Euro) und Jahresvignetten (100 Euro). Der entscheidende Unterschied in den Berechnungen liegt in unterschiedlichen Annahmen, auf wie viele PKW sich die 118 Millionen Ein- und Durchfahrten verteilen. Damit verknüpft ist die Frage, wie viele Ausländer überhaupt wie viele Vignetten kaufen – sprich: welches Nutzerprofil den ausländischen Nutzern zugeschrieben werden kann. Geschäftsreisende, Pendler und Urlauber müssen sich in dem Rechenmodell ebenso wiederfinden wie regelmäßige Grenzgänger für den Einkauf. Und hier liegt der Unterschied beider Rechenmodelle: Der ADAC geht davon aus, dass sich die 118 Millionen Grenzüberfahrten auf rund 5,3 Millionen ausländische PKW verteilen, die von der Vignette durchschnittlich 20 Mal Gebrauch machen würden. Mit eingerechnet sind hierbei sowohl „Häufignutzer“ wie Berufspendler als auch „Seltennutzer“ wie Urlauber. Die Ages geht davon aus, dass die Zahl der Grenzübertritte pro PKW viel geringer ist – nämlich durchschnittlich 4,1 Mal. Daraus ergibt sich dann rechnerisch eine PKW-Anzahl von 28,9 Millionen, die je nach Nutzerverhalten eine Tages, Monats- oder Jahresvignette kaufen.

Bundesregierung nennt keine Zahlen

Die Bundesregierung will sich bei der Frage der möglichen Einnahmen durch eine PKW-Maut nicht festlegen. In einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der SPD heißt es lediglich: „Bei einer zeitbezogenen PKW-Vignette sind die unterschiedlichen Gültigkeitszeiträume der Vignetten in Verbindung mit deren Preisen für die Höhe der möglichen Einnahmen maßgeblich.“ Eine Einnahmenschätzung sei der Bundesregierung ohne Kenntnis dieser Größen nicht möglich. (diwi)

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