Eine aktuelle Befragung von 216 Finanzchefs deutscher Unternehmen durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte zeigt den Einfluss der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump auf die Geschäftsaussichten. Die Ergebnisse der Befragung werden von der Ankündigung der Zölle am 2. April regelrecht in zwei Teile gespalten. Ganze 29 Punkte stürzt der Index im Vorher-Nachher-Vergleich ab. Hatte der Anteil der Optimisten den der Pessimisten davor noch um vier Prozentpunkte übertroffen, überwogen die Pessimisten danach um 25 Prozentpunkte.
„Die Zollankündigungen treffen die deutsche Wirtschaft nach zwei Rezessionsjahren in einer schwierigen Phase“, sagte Deloitte-Chefvolkswirt Alexander Börsch. Er weist allerdings auch auf den vorsichtigen Optimismus in der ersten Hälfte der Umfrage hin, der eine deutliche Verbesserung im Vergleich zum Herbst darstellte.
Die Investitionsbereitschaft ist dagegen gestiegen. Bereits vor dem 2. April zeichnete sich ein Plus ab, das danach sogar noch um einige Prozentpunkte zulegte. „Der Anstieg der Investitionsbereitschaft, der unter den befragten Unternehmen auch nach dem 2. April noch andauert, gibt ebenfalls Grund zu etwas Zuversicht“, sagt Börsch. „Dieses Wachstum dürfte nicht zuletzt mit Investitionen in Resilienz und in die Neuaufstellung der Wertschöpfungsketten zusammenhängen.“
Die Umfrage lief vom 20. März bis 10. April, 135 Finanzchefs wurden vor den Zollankündigungen am 2. April befragt, 81 danach.