Lübeck. Im Streit um die Sanierung der angeschlagene Lübecker Hafen-Gesellschaft (LHG) haben die Verhandlungspartner einen ersten Durchbruch erzielt. Auf einer Betriebsversammlung hätten die Beschäftigten einem von der Verdi-Tarifkommission und der Geschäftsführung ausgehandelten Eckpunktepapier zugestimmt, teilte die LHG am Freitag mit. Darin verzichten die Mitarbeiter auf Sonderzahlungen und akzeptieren Regelungen zu Lohnerhöhungen bis 2020. Dafür verzichtet die Hafen-Gesellschaft bis dahin auf betriebsbedingte Kündigungen.
Das Papier gebe der LHG eine dringend notwendige Kostenentlastung und Planungssicherheit, sagte Geschäftsführer Sebastian Jürgens. Die Vereinbarung sei Grundlage für einen Zukunftssicherungs-Tarifvertrag zur Restrukturierung des Hafens.
Der Vorsitzende der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Jan Lindenau, bezeichnete die Zustimmung der Beschäftigten zu dem Eckpunktepapier als wichtigen Beitrag, um den Hafen wieder in ruhigeres und wirtschaftlich solides Fahrwasser zu führen. Die Gesellschaft, die zu 62,5 Prozent der Hansestadt Lübeck und zu 37,5 Prozent einer Tochter der Deutschen Bank gehört, leidet unter sinkenden Umschlagzahlen und massiven Einnahmeverlusten. 2014 betrug das Defizit 1,3 Millionen Euro, 2015 waren es schon 3,6 Millionen Euro. Aktuellere Zahlen liegen noch nicht vor. (dpa/ag)