Frankfurt am Main. Michael Lohse, langjähriger ehemaliger Vizepräsident des Bundesverbandes Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL), ist am 17. April 2021 im Alter von 77 Jahren verstorben. Das hat der BGL in einem aktuellen Schreiben mitgeteilt.
Lohse, gelernter Kfz-Elektromechaniker und Speditionskaufmann, übernahm 1966 den bereits 1865 gegründeten elterlichen Transportbetrieb in Chemnitz. Das Unternehmen baute er gemeinsam mit seinem Vater und Bruder nach dem 2. Weltkrieg wieder auf. Mit viel unternehmerischem Geschick brachte er die mittelständische Kraftwagenspedition über die Zeit der sozialistischen Planwirtschaft. Im Rahmen des Einigungsprozesses beider deutschen Staaten knüpfte er als einer der ersten privaten Transportunternehmer Kontakte zu Unternehmerkollegen in Sachsen und auf Bundesebene und zählt damit zu den Gründungsmitgliedern des Landesverbandes des Sächsischen Verkehrsgewerbes (LSV) und der Straßenverkehrsgenossenschaft Sachsen.
Der Aufbau und Erhalt einer leistungsfähigen mittelständischen Wirtschaft in seinem Heimatland Sachsen waren Lohse stets ein besonderes Anliegen. Von Anfang an brachte er deshalb sein volles Engagement in den Aufbau der Kammerorganisationen ein. Die sächsischen Unternehmer honorierten diesen branchenübergreifenden Einsatz und wählten ihn 1994 zum Kammer-Vizepräsidenten und 1999 zum Präsidenten der IHK Südwestsachsen Chemnitz-Plauen-Zwickau (ab 2010 IHK Chemnitz), wo er sich von 2011 bis zu seinem Lebensende auch als Ehrenpräsident bei vielen Aktivitäten engagierte. Als einer der prominentesten Repräsentanten der Wirtschaft in den Neuen Bundesländern war Lohse für seine Verdienste bereits 1997 das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen worden. (ja)