DB Schenker: Editorial: Zurück zu den Kernkompetenzen

Wie verschiedene Medien berichten, hat die Deutsche Bahn (DB) erstmals seit zehn Jahren wieder rote Zahlen geschrieben. Happige 1,3 Milliarden Euro beträgt demnach der Verlust nach Steuern. Einen wesentlichen Anteil daran hatte der Güterverkehr, wo aufgrund von Neubewertungen außerordentliche Abschreibungen in Höhe von 1,3 Milliarden Euro das Ergebnis verhagelten (siehe Seite 14). Neue Strategien für die Töchter Da bleibt DB-Chef Rüdiger Grube gar nichts anderes übrig, als die Reißleine zu ziehen. Massive Veränderungen strebt er an, davon betroffen ist auch der Güterverkehr. So will er laut Informationen der VerkehrsRundschau dem Aufsichtsrat am 16. Dezember vorschlagen, DB Schenker Rail in DB Cargo umzutaufen. Ob es nun tatsächlich zu der Umbenennung kommt, ist nicht entscheidend. Entscheidend ist der Strategiewechsel, der dahinter steht. Das Modell des Grube-Vorgängers Hartmut Mehdorn, die DB Schenker Rail zu einem Logistikdienstleister zu machen, ist offenbar gescheitert. Stattdessen heißt die neue Devise "Konzentration auf die Kernkompetenzen", die da lauten: Transporte von Gütern auf der Schiene, und zwar pünktlich und zu wettbewerbsfähigen Preisen. Gleichzeitig bedeutet das für die Speditionstochter der DB - DB Schenker Logistics - dass sie sich von der Rail-Sparte entfernen wird. Es wird wohl auch leichter, bei der Suche nach Investoren für DB Schenker Logistics fündig zu werden. Und all das könnte ebenfalls in einer Umbenennung (als "Schenker" ohne das "DB") gipfeln. Außerdem wird die DB beim Eigentümer - dem Bund - den Druck erhöhen und einen fairen Wettbewerb zur Straße einfordern. Neue, zusätzliche Belastungen für den Lkw-Verkehr erscheinen da nicht ausgeschlossen, um die Bahn beim Strategiewechsel zu unterstützen. So könnten die Verluste der DB künftig nicht nur den Konzern beschäftigen, sondern auch den gesamten Güterverkehr in Deutschland.

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