München. Es kommt wieder Bewegung in die seit Monaten stockende, geplante Auslagerung von Logistikdienstleistungen der Bundeswehr. Nach Informationen der Tageszeitung „Financial Times Deutschland“ planen der Rüstungskonzern EADS und Hellmann die Gründung eines Joint Venture, um den Auftrag zu gewinnen. Die beiden Unternehmen haben bereits vergangenes Jahr angekündigt, den Auftrag zur Übernahme eines Großteils der Bundeswehr-Logistik anzustreben. Die Bundeswehr will im Frühjahr 2010 entscheiden, wer 16 Materiallager mit rund 2000 zivilen Beschäftigten übernimmt. Waffenlager gehören nicht dazu. Ausgeschrieben sind aber auch die Materialtransporte – einschließlich Munition – in Deutschland und ins Ausland zur Versorgung der Truppen. Wie ein Bundeswehr-Sprecher der Zeitung sagte, müssen die verbindlichen Angebote bis 30. November eingereicht sein. Für Mitte 2010 sei dann der Start eines Zehnjahresvertrags vorgesehen. Die Ausschreibung gilt in der Logistikbranche als eines der größten aktuellen Projekte mit einem Gesamtvolumen in Milliardenhöhe. Seit längerem wird um das Projekt politisch gerungen, weil bei einer Privatisierung der Lager Standortschließungen befürchtet werden. Neben EADS und Hellmann sind auch Bewerbungen der der Deutschen-Bahn-Logistiktochter DB-Schenker sowie der Deutschen Post DHL bekannt. (sb)
EADS will Bundeswehr-Logistik übernehmen
Der Rüstungskonzern EADS gründet gemeinsam mit dem Logistikunternehmen Hellmann ein Joint Venture