Durchblick im Datenwald

Gerade in Zeiten wie diesen, in denen keiner weiß, ob es zum Brexit kommt und ob Donald Trump mit einem Tweet die Errichtung der nächsten Handelsschranke verkündet, sind Marktumfragen oder Indizes besonders bedeutsam. Sie können zu wichtigen Informationsquellen werden, mit denen die Akteure mehr Durchblick im undurchsichtigen Dickicht erhalten. Elf Indizes werden von der VR analysiert Doch wer sich diesen Einblick verschaffen will, der steht vor dem nächsten Problem: Denn es ist nicht so einfach, einen Überblick über die existierenden Indizes zu bekommen. Zudem befassen sich die einzelnen Kennzahlen mit unterschiedlichen Themen für ebenso unterschiedliche Märkte. Index ist also längst nicht gleich Index. Deshalb ist also die Marktübersicht der VerkehrsRundschau (VR) gleich doppelt hilfreich: zum einen, um einen Überblick zu bekommen, welche Indizes es überhaupt gibt. Zum anderen, um mehr über die Aussagekraft der Indikatoren zu erfahren. Elf Indizes werden darin ausführlich vorgestellt, darunter auch der VR-Index. Die VR gibt seit 2005 einen eigenen Index heraus, darunter einen zu Transportpreisen. Damit ist der VR-Index der älteste Frachtratenindex am Markt. Zudem werden von Anfang an auch Daten zur Mengenentwicklung erhoben. Im Juli 2018 wurde das Angebot erweitert um weitere wichtige Kennzahlen (siehe Kasten Seite 23). Die Redaktion beobachtet seit der Einführung des VR-Index 2005 den Markt für Indizes genau und hat sich so ausführlich mit der Entwicklung der verschiedenen Indikatoren befasst wie kein anderes Medium in der Branche. In der Übersicht sind vielleicht nicht alle, aber die wichtigsten Indizes im deutschsprachigen Markt erfasst. Womöglich vermisst der aufmerksame Leser in der Übersicht dennoch einen Index. Im Vergleich zur letzten Befragung der VR 2014 fehlt beispielsweise das Transportmarkt-Barometer von Progtrans/ZEW. Das Barometer war der erste Index am Markt, wurde mittlerweile jedoch eingestellt. Ebenfalls nicht mit dabei ist der Index vom BME (Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik). Der Verband wollte mit seinen BME-Marktinformationen Frachten nicht an der Umfrage teilnehmen. Der BME beschreibt seinen Index als ein "neutrales Tool zur Marktbeobachtung und Analyse". In der Auswertung gibt es Daten über Straßenfrachten für Lkw bis 80 Kubikmeter im nationalen und internationalen Güterverkehr mit Bezug zu Deutschland. Allerdings ist diese Analyse nicht ganz billig: 1480 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer verlangt der Verband für vier Ausgaben pro Jahr. Zwei neue Indizes befinden sich in der Marktübersicht: von AEB und DHL. Diese zwei Indikatoren unterscheiden sich stark von den anderen, etablierten. AEB und DHL nutzen bestehende Daten aus dem Markt, bereiten diese neu auf und ermitteln daraus dann Kennzahlen. Bei den anderen Indizes hingegen stammen die Daten von Unternehmen. Deren Aussagen/Informationen werden zusammengefasst zu einem Index. Dabei gibt es drei verschiedene Kategorien von Indizes: - Preisindizes: Sie zeigen die Entwicklung der Frachtraten auf. - Mengenindizes: Diese Indikatoren sagen etwas aus über die Aufkommensentwicklung im Markt. - Klimaindizes: Hier wird die Geschäftslage in den Unternehmen abgefragt, bei einigen Indizes ergänzt um die Erwartungen zu bestimmten Faktoren wie Preisen, Mengen oder Kosten. Dies ist eine grobe, nicht allumfassende Einteilung. Einige Indizes fragen alle drei, andere nur eine Kategorie ab. Wiederum andere Indizes befassen sich zudem mit anderen Themen wie der verfügbaren Kapazität oder dem Personal. Genau hingucken bei den Indizes Aber auch innerhalb der einzelnen Kategorien gilt: Index ist nicht gleich Index. Das lässt sich gut ablesen an dem Verlauf der Kennzahlen von Destatis, TIM Consult/Transporeon und VerkehrsRundschau. Alle drei sind Preisindizes, alle drei behaupten, sie bilden die Entwicklung der Frachtraten im Straßengüterverkehr ab. Aber wie leicht zu erkennen ist, verlaufen die Graphen sehr unterschiedlich (siehe Grafik oben). Wer hat nun recht? Die Antwort: alle drei. Denn jeder hat unterschiedliche Quellen und sammelt daher unterschiedliche Daten ein. Bei Destatis ist nur eine sehr leichte Aufwärtsentwicklung zu erkennen. Das liegt daran, dass in den Indikator nur Entgelte von langfristigen Verträgen eingehen. Die verändern sich in der Regel langsam und geringfügig. Der Transportmarket-Monitor (TMM) von TIM Consult/Transporeon ist das Gegenteil: Hier gehen die Daten der Logistikplattform von Transporeon ein. Das sind überwiegend tagesaktuelle Preise. Daher sind die Schwankungen viel ausgeprägter. Der VR-Index wiederum hat von beiden etwas, da es keine expliziten Vorgaben gibt. Entsprechend sind die Ausschläge hier nicht so extrem wie bei TMM, aber stärker als bei Destatis. Langfristig betrachtet steigen jedoch alle drei Indizes. Diese Hintergrundinfos sind wichtig für die Nutzung der Indizes, sei es für eine interne Benchmark oder in Verhandlungen mit Kunden. Wenn beispielsweise der Verlader mit dem Argument kommt, dass laut TMM die Frachtraten im ersten Quartal 2018 stark gesunken sind, kann der Dienstleister den Destatis-Index entgegensetzen, wonach die Preise leicht gestiegen sind. Auf den folgenden Seiten erfahren Sie mehr zu den Indizes. Noch mehr Infos gibt es für Abonnenten der VR unter www.verkehrsrundschau-plus.de. Mehr zum Thema finden Sie im Dossier Transportpreise www.verkehrsrundschau.de/dossiers Plattform für Kennzahlen Mehr Daten zum VR-Index und eine ausführliche Analyse der verschiedenen IndizesWer als Verlader oder Logistikdienstleister auf der Suche nach Informationen über die Entwicklung im Transport- und Logistikmarkt ist, der findet dazu auf www.verkehrsrundschau-plus.de/kennzahlen so viele Daten wie nirgendwo anders im Netz.Zum einen sind dort alle Ergebnisse zum VR-Index gesammelt. Das sind deutlich mehr Daten als die, die in der Print-Ausgabe der VerkehrsRundschau (VR) zu finden sind. Dazu gehört die Entwicklung der Frachtraten unterteilt nach Komplett-, Teilladungen und Paletten sowie nach Entfernungen. Zudem erhalten Abonnenten der VR dort einen Einblick, mit welcher weiteren Entwicklung die Marktteilnehmer rechnen.Seit Juli 2018 können Leser dort neue Kennzahlen abrufen. Dazu gehören beispielsweise die durchschnittliche Lkw-Standzeit an den Laderampen oder der durchschnittliche Lohnkostensatz für einen Fahrer pro Tag. Die Daten hat das Meinungsforschungsinstitut Kleffmann exklusiv für die VR erhoben.Die VR versorgt ihre Leser dort mit weiteren, wichtigen Informationen: So gibt es auf dem VR-Plus-Portal auch Daten zu den aktuellen Preisen von Paletten, die von Swoplo, einem Portal für Lademittel, zur Verfügung gestellt werden. Neu sind zudem Zahlen zu den Gehältern der verschiedenen Berufsgruppen in der Logistikbranche, die vom Job-Matching-Portal Birdie Match bereitgestellt werden.Die VR weitet ihr ohnehin schon breit gefächertes Angebot auf diesem Portal ständig aus. Jetzt kommt die ausführliche Präsentation der Indizes im Logistikmarkt dazu. Die Daten gehen über die Tabelle auf Seite 24/25 hinaus. Besonders wertvoll ist die Analyse mit den Vor- und Nachteilen, die es Nutzern ermöglicht, die für sie richtigen Indizes herauszufiltern. cdMehr Infos für VR-Abonnenten unter: www.verkehrsrundschau-plus.de/kennzahlen

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