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DSLV: Marktpositionierung als Treiber der Antriebswende

18.09.2024 09:59 Uhr | Lesezeit: 4 min
400 kW Ladeleistung: E.ON will die E-Lkw-Infrastruktur an der A7 revolutionieren
Für den operativen Einsatz von ZEV-Flotten im Tagesgeschäft müssen noch einige Hürden überwunden werden, so ein Ergebnis der Umfrage
© Foto: EON

Die Notwendigkeit, sich angesichts der Kundenerwartungen auf den Logistik-Märkten zu positionieren, ist ein wichtiger Treiber der Antriebswende, wie eine aktuelle Erhebung zeigt. Hürden sind die fehlende Infrastruktur und hohe Investitionskosten.

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Die „wachsende Bedeutung von CSR-Strategien und die Notwendigkeit, sich auf den Logistikmärkten der Zukunft positionieren zu müssen“, seien für Speditionen wesentliche Gründe, in emissionsfreie Nutzfahrzeugflotten zu investieren, erklärte der Bundesverband Spedition und Logistik (DSLV). Der Verband bezieht sich dabei auf die Ergebnisse einer repräsentativen Markterhebung, deren Daten zu Chancen und Herausforderungen der Antriebswende im Straßengüterverkehr aus Anlass der IAA Transportation vom DSLV und der Deutschen Energie-Agentur (Dena) vorab veröffentlicht wurden.

Die Markterhebung zeigt laut DSLV, dass es aus Sicht der teilnehmenden Unternehmen vor dem Hintergrund steigender Kundenerwartungen an eine nachhaltige Logistik vor allem wichtig ist, die eigene Marktstellung zu festigen und auszubauen. 86 Prozent der befragten Unternehmen begründen ihre grundsätzliche Investitionsbereitschaft hiermit. 70 Prozent gaben an, eine eigene CSR-Strategie zu verfolgen. Für 57 Prozent war die bisherige staatliche Anschaffungsförderung (KsNI-Programm) ein zusätzlicher Impuls, in alternativ angetriebene Lkw-Flotten zu investieren. 22 Prozent sahen demgegenüber in der staatlichen Anschaffungsförderung einen zu geringen finanziellen Nutzen. 18 Prozent halten den administrativen Aufwand für zu hoch.

Fehlende Ladeinfrastruktur und hohe Anschaffungskosten

Hohe Lkw-Mautsätze für Verbrennerflotten und steigende CO2-Abgaben sind aus Sicht der Befragten derzeit ein eher untergeordnetes Motiv für die Anschaffung von Zero Emission Vehicle (ZEV). Lediglich 27 Prozent gaben wachsende Mautkosten für den Einsatz von Diesel-Lkw als Grund für einen Umstieg an.

Die Ergebnisse zeigen laut DSLV aber auch, dass „für den operativen Einsatz von ZEV-Flotten im Tagesgeschäft noch zahlreiche Hürden überwunden werden müssen“. Erwartungsgemäß seien die unzureichende Ladeinfrastruktur und die hohen Anschaffungskosten für ZEV wesentliche Gründe für eine Investitionszurückhaltung. Dennoch hätten im Mittel rund 65 Prozent der befragten Unternehmen eine grundsätzliche Bereitschaft signalisiert, in E-Lkw, Brennstoffzellenfahrzeuge oder Wasserstoffverbrenner zu investieren.

Diese Zahl müsse vor dem Hintergrund der Tatsache, dass sich an der Befragung mehrheitlich Unternehmen beteiligt haben, die sich bereits intensiver mit einer Transformation ihrer Flotten befasst haben (Selbstselektion), allerdings relativiert werden, so der DSLV. Zudem sei die Investitionsbereitschaft bei Unternehmen mit größeren Lkw-Flotten erwartungsgemäß ausgeprägter als bei kleineren Transportunternehmen.

Elektroantrieb und alternative Kraftstoffe

Das Interesse an batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV) überwiegt bei 75 Prozent der Befragten. 62 Prozent erwägen auch den Einsatz von Wasserstoffverbrennungsmotoren und 56 Prozent planen, auch in Brennstoffzellenantriebe zu investieren. Konkrete Investitionsstrategien für die kommenden sieben Jahre haben 22 Prozent der teilnehmenden Unternehmen. Eine hohe Bedeutung messen die befragten Unternehmen gleichzeitig dem Einsatz alternativer Kraftstoffe bei. So planen 77 Prozent mit dem erneuerbaren Kraftstoff HVO100 den teilweisen Betrieb ihrer Bestandsflotten.

Der Einsatz von Bio-LNG und Bio-CNG wird von insgesamt 30 Prozent weiterhin geplant. Die Bereitschaft für zukünftige Investitionen in gasbetriebene Fahrzeuge ist aufgrund der zurückliegenden sprunghaften Regulatorik und Planungsunsicherheiten im Vergleich zwar geringer ausgeprägt, doch planen noch 28 Prozent der Unternehmen in LNG-Lkw und 14 Prozent in CNG-betriebene Fahrzeuge zu investieren.

DSLV: Null-Emissions-Logistik nicht zum Null-Tarif

„Bislang wurden politische Beschlüsse zur Dekarbonisierung kaum an den Bedarfen der Logistikbranche ausgerichtet“, sagte Hierzu DSLV-Hauptgeschäftsführer Frank Huster. „Es gibt keine One-fits-All-Lösung für sämtliche Anwendungsfälle der Logistik. Für sehr schnelle CO2-Minderungen muss Politik auch Anreize für die Dekarbonisierung der Bestandsflotten durch alternative Kraftstoffe schaffen.“ Huster betonte auch: „Null-Emissions-Logistik wird es zum Null-Tarif jedenfalls nicht geben können.“

Der endgültige Bericht der gemeinsamen Markterhebung des DSLV und der Dena wird Anfang Oktober 2024 veröffentlicht.

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