Die deutsche Wirtschaft kämpfe „weiterhin mit den Folgen des russischen Überfalls auf die Ukraine, den höheren Zinsen, unklaren wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen sowie der nur moderat zulegenden Weltwirtschaft“, sagte der Konjunkturexperte Timm Bönke vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung am Mittwoch, 28. Februar.
Bereits Ende vergangenen Jahres war das Bruttoinlandsprodukt um 0,3 Prozent zurückgegangen. Das aktuelle Konjunkturbarometer des DIW deute darauf hin, dass auch im ersten Jahresviertel 2024 die Wirtschaftsleistung leicht zurückgehen werde, hieß es.
Insbesondere die Industrie habe es schwer. „Die Geschäftserwartungen im verarbeitenden Gewerbe gingen im Februar wieder etwas zurück, und auch bei den Auftragseingängen deutet sich keine Erholung an.“ Die Nachfrage schwächele sowohl im In- und Ausland.
„Jahrelang haben wir hierzulande stark von der europäischen Integration und der Globalisierung profitiert“, führte das DIW weiter aus. „Neben hausgemachten Versäumnissen wie der Vernachlässigung der Infrastruktur schaden nun der Krieg in der Ukraine und die nur verhalten zulegende Weltwirtschaft den deutschen Unternehmen.“
Das DIW-Konjunkturbarometer lag im Februar bei etwas mehr als 83 Punkten und damit deutlich unter dem Niveau des Januars (rund 91 Punkte). Der Wert bleibt damit unter der neutralen 100-Punkte-Marke, die einem durchschnittlichen Wirtschaftswachstum von etwa einem Drittel Prozent entspricht.