Interview: "Die Zeitarbeiter werden wählerischer"

Im welchem Umfang ist Ihr Unternehmen Schnellecke Logistics von den neuen Regeln zur Zeitarbeit betroffen? In der heutigen Zeit sind Automobillogistik-Dienstleister darauf angewiesen, den Kunden Flexibilität zu bieten: Die Abrufzahlen sind einfach sehr volatil. Deshalb haben wir Zeitarbeitnehmer in allen operativen Einheiten im Einsatz. Im Schnitt dürfte ihr Anteil bei rund 15 Prozent liegen. Nach dem aktuell beschlossenenen Gesetz sollen künftig nach neun Monaten ausgeliehene Arbeitskräfte den gleichen Lohn wie die Stammbelegschaft bekommen. Ist das ein Problem für Sie? Wir stehen diesen Neuerungen neu-tral gegenüber. In unseren Einheiten haben wir überwiegend eigene tarifliche Regelungen getroffen, die schon heute Equal Pay gewährleisten. Zum Teil zahlen wir sogar ein erhöhtes Grundentgelt ab dem ersten Tag. Und das ist auch wichtig. Denn wir erleben zunehmend, dass die Zeitarbeiter wählerischer sind und gegenüber der Zeitarbeitsfirma sagen, zu welchem Kunden sie gehen wollen. Was halten Sie davon, dass Zeitarbeiter bald nur noch 18 Monate auf einer Position eingesetzt werden können? Im Grundsatz haben wir auch hier tarifvertragliche Regelungen getroffen, die Ähnliches vorsehen. Sicher ist, dass es mit dem neuen Gesetz eine Höchstüberlassungsdauer geben wird. Daran werden sich die Unternehmen gewöhnen müssen. Erhöhen sich durch diese neuen Regeln Ihre Kosten? Die Kosten werden steigen, aber nicht signifikant.

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