Frankfurt am Main. Die IG Metall-Mitglieder bei den Kontraktlogistik-Dienstleistern haben eine bundesweite Tarifkommission gebildet. Ihr Ziel: Sie wollen mit den Arbeitgebern Flächentarifverträge aushandeln, die für möglichst alle Unternehmen der Branche in der jeweiligen Region gelten. Der Gewerkschaft geht es nach eigenen Angaben darum, Mindeststandards für alle Kontraktlogistik-Dienstleister zu setzen und „gerechte Löhne und Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten“ zu erreichen.
Der bundesweiten IG Metall-Tarifkommission gehören nach Auskunft der Gewerkschaft neben Betriebsräten und Vertrauensleuten aus Kontraktlogistik-Betrieben sowie Tarifexperten der IG Metall auch Betriebsräte und Vertrauensleute der Kundenbetriebe (OEMs) an. Denn diese Auftraggeber, unter anderem die Automobilhersteller und Stahlerzeuger, diktieren bei der Ausschreibung von Werkverträgen die Preise und damit auch das Budget für Löhne und Arbeitsbedingungen.
Die Arbeitgeberseite habe signalisiert, dass sie mit der IG Metall über Flächentarife verhandeln wolle, teilte die Gewerkschaft mit. Die Voraussetzung dafür sei gewesen, dass in den letzten Monaten in vielen Kontraktlogistik-Betrieben bereits IG-Metall-Haustarifverträge durchgesetzt wurden. „Bei Aktionen und Warnstreiks zeigten die Beschäftigten, dass sie innerhalb von Minuten die Produktion des Kundenbetriebs stilllegen können, wenn ihre Zulieferungen am Band ausbleiben“, hieß es.
Bis die Verhandlungen der bundesweiten Tarifkommission mit den Arbeitgebern beginnen, will die IG Metall gemeinsam mit den Beschäftigten bei weiteren Kontraktlogistikern Haustarifverträge durchsetzen. Zuletzt war dies bei den Volkswagen-Dienstleistern Imperial Logistics und Ceva Logistics sowie bei Schnellecke Logistics bei BMW gelungen. Der Abschluss weiterer Haustarifverträge soll den Druck auf die Arbeitgebervertreter erhöhen, gute Flächentarife mit der IG Metall auszuhandeln. (ag)