Dingolfing. Die Gewerkschaft IG Metall und Schnellecke haben für die Beschäftigten des Kontraktlogistikers bei BMW in Dingolfing auf einen Tarifabschluss geeinigt. Erst in den letzten Monaten waren laut der Gewerkschaft 200 der 380 Schnellecke-Beschäftigten der IG Metall beigetreten, nachdem IG-Metaller von BMW auf sie zugekommen waren. Sie wählten dann einen Betriebsrat und forderten dann die Geschäftsleitung zu Tarifverhandlungen auf. „Der Schnellecke-Abschluss ist für uns eine Blaupause“, erklärt Robert Grashei, erster Bevollmächtigter der IG Metall Landshut. „Das wollen wir nun auch auf die anderen Kontraktlogistiker auf dem BMW-Werksgelände übertragen“. In die Hände spielte der Gewerkschaft bei dem Tarifabschluss, dass es zu einem sogenannten „Memorandum of Understanding“ zwischen BMW-Vorstand und Gesamtbetriebsrat kam: Für Neuausschreibungen von Werkverträgen gilt, dass Kontraktlogistiker auf dem Werksgelände einen Tarifvertrag mit der IG Metall haben müssen.
Wie die IG Metall mitteilt, erhalten die Schnellecke-Angestellten bei BMW in Dingolfing nun ein Grundentgelt von mindestens 2236 Euro im Monat. Außerdem erhalten die Beschäftigten mehr Weihnachtsgeld, Zuschläge für Mehrarbeit, Nachtarbeit und Wochenenden sowie eine Leistungszulage von durchschnittlich sechs Prozent. Zudem soll die Arbeitszeit von derzeit 40 Stunden pro Woche bis 2018 auf schrittweise 37,5 Stunden pro Woche sinken – bei vollem Lohnausgleich. Außerdem gibt es für Vollzeitbeschäftigte drei Urlaubstage mehr und Auszubildende sollen unbefristet übernommen werden.
Auch für Leiharbeiter hat die Gewerkschaft neue Bedingungen ausgehandelt: Sie erhalten jetzt mindestens 10,50 Euro in der Stunde statt wie bisher 8,80 Euro nach dem Leiharbeitstarif. Ab 2017 sollen sie sogar 11,44 Euro pro Stunde verdienen. Außerdem darf der Anteil der Leiharbeiter im Jahresdurchschnitt 20 Prozent nicht überschreiten – sonst muss Schnellecke laut IG Metall Leiharbeiter fest übernehmen. (ks)