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DHL kooperiert künftig mit UPS in den USA

28.05.2008 14:24 Uhr
DHL 610
Umtrukturierung in den USA (Bild: Deutsche Post)
© Foto: DHL

Die Deutsche Post arbeitet künftig im US-amerikanischen Geschäft mit UPS zusammen und erhofft sich davon eine milliardenschwere Kostenersparnis

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Bonn. Die Deutsche Post World Net schließt für das US-Geschäft ihrer Expresstochter DHL eine strategische Allianz mit dem Expressriesen UPS. Ab der zweiten Jahreshälfte 2008 werde UPS der einzige Partner beim Lufttransport für DHL Express in den USA sein. Das kündete Frank Appel, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Post World Net, am heutigen Nachmittag vor Journalisten in Bonn an. Die Post verspricht sich laut Appel von der künftigen Zusammenarbeit mit UPS eine jährliche Kostenersparnis von rund einer Millarde US-Dollar (640 Millionen Euro). Selbst für Branchenkenner kommt dieser Schritt überraschend. Lange Zeit war über eine Partnerschaft mit US-Expressdienstleister Fedex spekuliert worden. Diese Pläne hatten sich aber im Frühjahr überraschend zerschlagen. Appel kam damit - nicht zuletzt aufgrund der US-Wirtschaftsschwäche - zunehmend in Zugzwang. Denn die Post hatte zwar in den USA in den letzten Jahren ein landesweites Netzwerk aufgebaut - nicht zuletzt dank der Übernahmen von DHL und Airborne Express. Aufgrund des erbitterten Wettbwerbs mit den US-Giganten Fedex und UPS war es dem Bonner Konzern aber nie gelungen, in den USA rentabel zu arbeiten. Dem Vernehmen nach soll die Post in den USA Verluste von insgesamt rund 7 Milliarden Euro angehäuft. Frank Appel selbst spricht von "inakzeptablen Verlusten", die im letzten Jahr bei1 Milliarde Euro gelegen haben. In diesem Jahr müsse man aufgrund der US-Konjunkturschwäche mit einem Verlust von 1,3 Milliarden Euro rechnen. Dank der Zusammenarbeit mit UPS werde man aber, zeigt sich der Post-Chef überzeugt, diese sukzessive reduzieren: "Spätestens 2010 haben wir den Verlust auf 500 Millionen Euro reduziert". Außerdem will die Post bis dahin die in den nächsten zwei Jahren anfallenden Restrukturierungskosten von insgesamt zwei Milliarden Euro bis dahin "verdient" haben. Appel selbst räumt ein, dass die strategische Entscheidung "ein radikaler Schritt" sei. Andererseits könne man durch die Zusammenarbeit mit UPS die Präsenz von DHL in den USA aufrechterhalten. Tatsache ist, durch die Entscheidung werden rund 10 Prozent der Mitarbeiter bei der DHL Express in den USA ihren Arbeitsplatz verlieren, laut Appel "zwischen 1500 und 1800 Mitarbeiter". Außerdem werde man das Stationen-Netz in den USA deutlich reduzieren. Abgesehen davon werde man die Zusammenarbeit mit dem bisherigen Partner US-Postal-Bereich im Abhol- und Zustellbereich leicht ausbauen. Die Börse reagierte auf die heutige Ankündigung bislang verhalten. Zum Redaktionsschluss gab der Börsenkurs der Deutschen Post um rund 5 Prozent nach. Ein Grund dafür sicherlich: Die Deutsche Post verabschiedet sich mit dem heutigen Schritt von ihrer Strategie des globalen One-Stop-Shopping-Anbieters, der alle Dienstleistungen aus einer Hand anbietet. Lapidarer Kommentar von Frank Appel dazu: Das sei ein "normaler Vorgang". Spätestens im Herbst 2007 habe sich bereits abgezeichnet, dass ein dritter Restrukturierungs-Anlauf der DHL in den USA nicht den gewünschten Erfolg bringen könne. (eh)

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