Berlin. Deutschland wird sein Klimaschutzziel für 2020 verfehlen - es sei denn, die Bundesregierung steuert noch einmal kräftig um. Das geht aus dem Klimaschutzbericht 2016 hervor, den das Kabinett am Mittwoch verabschiedete. Darin räumt die Regierung ein, dass ihre Schätzungen zur Reduzierung der Emission klimaschädigender Treibhausgase wohl zu optimistisch gewesen seien. Die große Koalition war ursprünglich davon ausgegangen, den Ausstoß bis 2020 um 62 bis 78 Millionen Tonnen pro Jahr drücken zu können. Jetzt erwartet sie, dass die Minderung nur bei 47 bis 58 Millionen Tonnen liegen wird.
Vor allem im Verkehrssektor wird nach der aktuellen Schätzung bei weitem nicht so viel eingespart wie ursprünglich vorgesehen. Statt sieben bis zehn Millionen Tonnen trägt der Verkehrsbereich voraussichtlich bestenfalls 1,6 Millionen Tonnen zur Reduzierung bei. Auch die Industrie und die Landwirtschaft leisten demnach nicht den erwarteten Beitrag. Dass auch die Einsparung durch energetische Gebäudesanierung viel geringer ausfällt, führen die Grünen auf „fehlende Anreize” für Hausbesitzer zurück. Sie fordern eine Verbesserung der Förderbedingungen. (dpa/sno)
Wolfgang Trantow