Düsseldorf. Der deutsche Markt für Kurier-, Express- und Paketdienste ist im vergangenen Jahr um sieben Prozent gewachsen. Zu diesem Ergebnis kommt das Beratungsunternehmen A.T. Kearney im Rahmen einer aktuellen Erhebung. Demnach werden derzeit jährlich mehr als drei Milliarden Sendungen von und nach Deutschland verschickt. Bis 2020 gehen die Berater von einem Anstieg auf fast 3,8 Milliarden aus. Getrieben wird dieses Wachstum unter anderem vom wachsenden Online-Handel.
Die zunehmende Anzahl der Sendungen bescherte der Branche laut Studie ein Umsatzhoch von 13,3 Milliarden Euro – sieben Prozent mehr als 2016. Dabei wird in Deutschland zwar vor allem international immer mehr verschickt, mit 63 Prozent Umsatz- beziehungsweise 88 Prozent Absatzanteil dominieren aber weiterhin nationale Standardsendungen.
Kapazitätsengpässe werden größer
Der Paket-Boom hat jedoch auch langfristige Auswirkungen: „Nach mehreren Jahren fallender Durchschnittserlöse und steigender Absätze sind Kapazitätsengpässe entstanden“, warnt Jan Matuska, Manager und Transportexperte bei A.T. Kearney. Dies könnte künftig die Transportkosten in die Höhe treiben - neue Aufträge würden also selektiver angenommen. „Wir gehen davon aus, dass die gestiegenen Kosten letztendlich vor allem die Online-Händler und Endverbraucher treffen werden. Das könnte dann Zuschläge für Stoßzeiten oder für über-, bzw. unterschrittene Sendungsmengen bedeuten“, machte Matuska deutlich.
Im Rahmen der Studie wurde der Kurier-, Express- und Paketmarkt (KEP) für Deutschland analysiert. Die Basis bildeten rund 500 Interviews. Die Unternehmensberatung berät nach eigenen Angaben global tätige Konzerne, führende mittelständische Unternehmen und öffentliche Institutionen. (sno)