Berlin/München. Nach jahrelanger Kritik aus Österreich soll nun die Vorbereitung auf den geplanten Brenner-Basistunnel auf deutscher Seite beginnen: Am 15. Juni will Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) mit seiner österreichischen Amtskollegin Doris Bures in Rosenheim eine Vereinbarung zum sogenannten Brenner-Nordzulauf unterzeichnen. Das sagte eine Sprecherin Ramsauers am Donnerstag in Berlin auf Anfrage. Damit würde dann in Deutschland zumindest die Vorbereitung der Planung beginnen – während in Italien und Österreich vor über einem Jahr die Hauptbauphase offiziell eröffnet wurde.
Die geplante deutsche Zulaufstrecke ist ein Großprojekt: Nach vorläufigen Schätzungen des Bundesverkehrsministeriums würde der Ausbau der Bahnstrecke München-Rosenheim-Kiefersfelden 2,6 Milliarden Euro kosten. Die Unterzeichnung der deutsch-österreichischen Vereinbarung bedeutet nicht, dass damit auf deutscher Seite sofort die Planung der Trasse beginnen würde – lediglich die Vorbereitung der Trassenplanung wird starten. Fest vorgesehen ist die Abstimmung mit den Österreichern und die Beteiligung der Bevölkerung.
Die Streckenführung ist nicht unproblematisch: Das Inntal ist dicht besiedelt. Die Staatsregierung wolle sich deswegen bei der DB Netz dafür einsetzen, die betroffenen Gemeinden so früh wie möglich in die Diskussion der möglichen Trassenvarianten einzubeziehen, sagt Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP).
Der Brenner-Basistunnel ist nicht nur eines der größten, sondern auch eines der teuersten Verkehrsprojekte der Welt: Der eigentliche Tunnel soll acht Milliarden Euro kosten und mit 64 Kilometern der längste Eisenbahntunnel der Welt werden. Die Fertigstellung des Tunnels liegt noch in weiter Ferne: Eigentlich war das Jahr 2025 für die Eröffnung angepeilt, doch inzwischen geht die österreichische Eisenbahn ÖBB davon aus, dass der Tunnel erst 2032 in Betrieb geht. (dpa/bw)
Claudio Brennero