Bonn. Die Deutsche Post DHL Group (DPDHL) gibt ihren 2015 begonnenen Versuch, die Zustellung in Österreich selbst in die Hand zu nehmen, auf. Grund für den Kursschwenk: Es hat sich wohl nicht gelohnt. Vorbehaltlich der Genehmigung durch die deutschen und österreichischen Wettbewerbsbehörden soll noch ab 2019 die Österreichische Post die Pakete, die von DHL-Kunden nach Österreich geschickt werden, dort zustellen. Im vergangenen Jahr waren das 36 Millionen Sendungen.
Die eigene Tochter wird aufgegeben
Die bislang zuständige österreichische DHL-Tochterfirma mit 220 Mitarbeitern wird weitgehend aufgegeben. Alle Mitarbeiter bekommen den Angaben zufolge ein Übernahmeangebot der Österreicher. Für die Zustellung hatte DPDHL in Wien, Graz und Linz Sortieranlagen sowie zahlreiche Depots errichtet. Die "letzte Meile" - also die Übergabe an den Empfänger - hatten Subunternehmer bewältigt.
Ausbau der Zusammenarbeit geplant
Ziel beider Parteien ist es, das Potenzial im wachsenden, grenzüberschreitenden E-Commerce-Geschäft auszuschöpfen, teilen die Partner mit. "Wir werden künftig zusätzliche Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit mit der Österreichischen Post ausloten, da wir uns weiterhin auf das internationale E-Commerce-Geschäft als einen der Hauptwachstumstreiber für den Konzern konzentrieren", kündigt DPDHL-Vorstandsvorsitzender Frank Appel an. (dpa)