Bremen. Der deutschen Logistikwirtschaft geht es nach wie vor ausgesprochen gut. Das geht aus der aktuellen Erhebung zum Logistik-Indikator hervor, den das Institut für Weltwirtschaft im Auftrag der Bundesvereinigung Logistik e.V. (BLV) ermittelt. Der Klimawert stieg insgesamt erfolgte zwar nur moderat um 1,7 Zähler, bestätigt damit aber die markante Aufhellung aus dem Vorquartal. Das Niveau von 138,2 markiert den höchsten Stand seit dem Herbst 2011.
Die Beurteilung der aktuellen Lage der Logistik gab um 3,7 Punkte leicht nach. Gleichzeitig erhöhten sich jedoch die Erwartungen um 7,1 Punkte und die Anwender in Industrie- und Handel konnten zu den Logistikdienstleistern aufschließen. Hinsichtlich der kurzfristigen Geschäftstendenz ist eine große Mehrheit der Befragten zuversichtlich, dass in den kommenden drei Monaten die Logistikaktivitäten steigen. Insgesamt stehen die Zeichen in der deutschen Logistikwirtschaft damit derzeit deutlich auf Expansion.
Die weitere Klimaaufhellung der Logistikanwender in Industrie und Handel ist im Wesentlichen auf eine günstigere Lageeinschätzung zurückzuführen (Anstieg um 7,2 Punkte). Die Lageverbesserung zeigt sich in einer leichten Verknappung der im Markt verfügbaren Logistikkapazität und ist begleitet von einer merklichen Verteuerung der Logistikkosten. Die Erwartungen für die nächsten 12 Monate blieben insgesamt fast unverändert, da eine nicht mehr ganz so starke Einschätzung der zukünftigen Logistikbedarfe im In- und Ausland von einer erhöhten Bereitschaft zum Ausbau der Sach- und Personalkapazitäten ausgeglichen wurde. Die Geschäftsentwicklung beurteilten die Befragten weiterhin äußerst positiv.
Bei den Dienstleistern klaffen Lage und Erwartungen auseinander
Der Klimawert für die Logistikdienstleister ist insgesamt kaum verändert, allerdings klaffen auf dieser Marktseite die Entwicklungen von Lage und Erwartungen auseinander. Nach einem furiosen Anstieg im Vorquartal um 25 Punkte gab die Lageeinschätzung zuletzt wieder um 14,6 Punkte nach, während die Erwartungskomponente um 13 Punkte anstieg. Zu der verschlechterten Lageeinschätzung trugen eine geringere Kapazitätsauslastung und eine leicht verschlechterte, aber weiterhin als gut beurteilte Auftragslage bei.
Der Logistik-Indikator wird vom Institut für Weltwirtschaft (IfW) an der Universität Kiel für die Bundesvereinigung Logistik e.V. (BVL) alle 3 Monate berechnet. Konstruktionsgemäß kann der Indikator Werte zwischen 0 und 200 annehmen, wobei ein Wert von 100 eine konjunkturelle Normalsituation kennzeichnet. (sno)