Berlin. Im Rahmen des Deutschen Logistik-Kongresses in Berlin hat die Bundesvereinigung Logistik erneut auf einen Mangel an logistischen Fachkräften aufmerksam gemacht. So benötige die Logistik derzeit rund 12.000 Fachkräfte pro Jahr, um bei einem jährlichen Wachstum von sechs Prozent die vielfältigen Logistikdienstleistungen in der Wirtschaft bewältigen zu können. Die rund 50 Universitäten und Fachhochschulen würden derzeit rund 3.000 Logistik-Akademiker ausbilden; ferner würden die Unternehmen versuchen, ihren Bedarf durch interne Umsetzungen von rund 4.000 Mitarbeitern aufzufangen. "Das bedeutet, dass der Logistik jedes Jahr in Deutschland rund 5.000 akademisch ausgebildete Fachkräfte fehlen", sagte Raimund Klinkner, Vorstandsvorsitzender der BVL. Die Zahlen sind das Ergebnis einer aktuellen Bedarfsanalyse der TU Berlin, die gemeinsam mit der Bundesvereinigung Logistik durchgeführt wurde. Laut Studie läge der Anteil der akademisch ausgebildeten Logistiker mit Universitäts- oder FH-Abschluss bei zur Zeit durchschnittlich 17,5 Prozent. "Die Logistik benötigt aber einen Akademikeranteil von 20 bis 25 Prozent", so Professor Frank Straube, Leiter des Bereichs Logistik an der TU Berlin. In Summe entspreche dies einem Bedarf von rund 430.000 Mitarbeitern, die im Schnitt 40 Jahre berufstätig seinen. Daraus ergebe sich ein jährlicher Einsatzbedarf von rund 11.000 Mitarbeitern. "Aus den ca. 50 Universitäten und Fachhochschulen kommen heute aber jährlich nur ca. 3.000 Logistiker", führte Straube weiter an. Somit müsse Deutschland seine Ausbildungskapazitäten in der Logistik an den Universitäten verdreifachen.
Deutsche Logistik leidet weiterhin unter Fachkräfte-Mangel
Aktuelle Bedarfsanalyse von TU Berlin und BVL: Ausbildungskapazitäten an Universitäten nicht ausreichend.