Peking. Die deutsche Industrie sieht schwerwiegende Probleme auf sich zukommen, sollte sich der Handelsstreit zwischen den USA und China verschärfen. „Die Schäden halten sich noch in Grenzen, aber die Risiken, die sich möglicherweise realisieren, wären enorm“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Joachim Lang, am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Peking.
Deutschland sei das Land, das am stärksten von einer Verschärfung des Konflikts betroffen wäre, da es im Handel sowohl mit China als auch den USA eine starke Rolle spiele. „Jeder vierte Arbeitsplatz in Deutschland hängt am Export. In der Industrie ist es sogar jeder zweite Arbeitsplatz.“ Es sei deshalb zu hoffen, dass die beiden größten Volkswirtschaften in Verhandlungen eine Lösung finden.
Europa verfolge zwar ähnliche Ziele gegenüber China wie US-Präsident Donald Trump. So sollen etwa ein freierer Marktzugang erreicht und erzwungene Technologietransfers unterbunden werden. Trump wähle aber andere Mittel. Strafzölle seien nicht der richtige Weg, vielmehr müsse die Welthandelsorganisation WTO eingebunden werden.
Der Handelsstreit zwischen China und den USA hatte sich zuletzt immer weiter hochgeschaukelt. Beide Seiten haben sich gegenseitig mit Zöllen in Höhe von 25 Prozent auf Importe im Wert von jeweils rund 50 Milliarden US-Dollar überzogen. Bis Anfang September will das Weiße Haus über zusätzliche Strafen auf Waren im Wert von 200 Milliarden US-Dollar entscheiden. (dpa/ag)