Berlin. Die Deutsche Bahn hat den angekündigten Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) als „völlig überflüssige“ Belastung der Kunden kritisiert. „Dieser zweite Ferienstreik zeigt: Ein Tarifpartner verweigert sich permanent“, sagte DB-Personalvorstand Martin Seiler am Freitag, 20. August. „Statt den Mut zu haben, an den Verhandlungstisch zurückzukehren, treibt die GDL-Führung ihren gewerkschaftspolitischen Kampf um Ausweitung und Einfluss auf dem Rücken der Bahnkunden auf die Spitze.“
Die GDL hatte angekündigt, von Montag, 2 Uhr, bis Mittwoch, 2 Uhr, den Personenverkehr zu bestreiken. Im Güterverkehr soll der Ausstand schon am Samstag, 17 Uhr, beginnen. Schon in der vergangenen Woche hatten die Mitglieder der Gewerkschaft gestreikt. Die Bahn kündigte an, die Auswirkungen des Streiks so gering wie möglich zu halten. Trotzdem müsse mit Beeinträchtigungen gerechnet werden. Die Bahn werde sich „maximal kulant“ verhalten.
Kritik der Grünen am Tarifeinheitsgesetz
Die GDL fordert in dem Tarifkonflikt eine bessere Bezahlung und verbesserte Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten. Sie konkurriert dabei mit der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). Die GDL weist aber den Vorwurf zurück, dass in den Tarifverhandlungen ein Machtkampf eine Rolle spiele.
„Dieser Tarifstreit wird stark verkompliziert durch das unsägliche Tarifeinheitsgesetz von Union und SPD“, sagte Beate Müller-Gemmeke, Sprecherin für Arbeitnehmerrechte und aktive Arbeitsmarktpolitik bei den Grünen. Für dieses „überflüssige Murks-Gesetz“ habe es nie eine stichhaltige Begründung gegeben. Union und SPD hätten mit dem Tarifeinheitsgesetz das Nebeneinander von Tarifverträgen unnötig erschwert. „Anstatt eine streikende Gewerkschaft zu kritisieren, sollten sie lieber das Tarifeinheitsgesetz sofort einstampfen.“ (dpa/tb)