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Deutsche Bahn im Tarifkonflikt mit EVG und GDL

06.06.2023 17:10 Uhr | Lesezeit: 3 min
Auf Bahngleisen steht ein Schild, auf dem Streik steht.
Zwischen der DB und der GDL gilt noch bis Ende Oktober eine Friedenspflicht – danach sind Warnstreiks möglich
© Foto: Astrid860/ iStock

Die Bahn steckt bereits seit Wochen in einem zähen Tarifkonflikt mit der Gewerkschaft EVG, die mindestens 650 Euro mehr für die Beschäftigten rausholen will. Die konkurrierende Gewerkschaft GDL will bei ihren Verhandlungen ab Herbst nicht nur mehr Geld.

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Die Lokführer-Gewerkschaft GDL strebt für die im Herbst beginnenden Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn neben einer deutlichen Lohnerhöhung auch eine Arbeitszeitverkürzung an. Zu den Kernforderungen gehören eine allgemeine Entgelterhöhung von 555 Euro, eine Erhöhung der Zulagen für Schichtarbeit um 25 Prozent sowie eine Senkung der wöchentlichen Arbeitszeit von 38 auf 35 Stunden für Schichtarbeiter ohne anteilige Lohnabsenkung. Ebenso will die GDL eine steuerfreie Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro durchsetzen. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll maximal zwölf Monate betragen, wie die Gewerkschaft am Montag weiter mitteilte.

Forderungen der EVG

Die Forderung der GDL mit ihrem Bundesvorsitzenden Claus Weselsky platzt mitten in den laufenden Tarifkonflikt der Deutschen Bahn mit der weit größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG. Die mit der GDL konkurrierende EVG versucht seit Ende Februar, bei der Deutschen Bahn und Dutzenden weiteren Bahnunternehmen ein Gehaltsplus von 650 Euro pro Monat beziehungsweise 12 Prozent bei den oberen Lohngruppen auszuhandeln. Sie verhandelt dabei für rund 230 000 Beschäftigte, gut 180 000 davon arbeiten bei der Deutschen Bahn.

Der bundeseigene Konzern ist bisher bereit, prozentuale Erhöhungen zwischen 8 und 12 Prozent (je nach Einkommensgruppe) in zwei Stufen zu zahlen, dazu 2850 Euro Inflationsausgleichsprämie in ebenfalls zwei Schritten. Bei der Laufzeit sieht die Bahn 24 Monate vor - und damit doppelt so viel wie die Gewerkschaft.

Mögliche Warnstreiks der GDL

Zwischen der DB und der GDL gilt noch bis Ende Oktober eine Friedenspflicht, erst danach geht es in die Auseinandersetzung - und womöglich in Warnstreiks. In den vergangenen Jahren ist die GDL bei Tarifverhandlungen stets recht hart aufgetreten und hat die Bahn ein ums andere Mal mit Warnstreiks unter Druck gesetzt.

Die Deutsche Bahn nahm die Forderungen der GDL nach eigener Aussage zur Kenntnis und wird diese "zu gegebener Zeit prüfen und bewerten". Mit der GDL werde im Herbst über neue Tarifverträge für etwa 10 000 DB-Beschäftigte verhandelt, sagte eine Bahn-Sprecherin. Im Fokus stünden aktuell die Verhandlungen um neue Tarifverträge mit der EVG, die für rund 180 000 DB-Beschäftigte Anwendung fänden.

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