Leipzig. Die Deutsche Bahn will sich im Kampf gegen den drohenden Fachkräftemangel verstärkt als attraktiver Arbeitgeber präsentieren. Derzeit stellt der wegen Stuttgart-21-Protesten und ICE-Pannen unter Image-Problemen leidende Staatskonzern die Weichen für das „Lebensphasen-Modell". „Arbeitnehmer, die es wollen, können ihr gesamtes Berufsleben bei der Bahn bleiben", sagte Personalvorstand Ulrich Weber am Donnerstag in Leipzig. Über einen entsprechenden Zukunfts-Tarifvertrag für eine langfristige Bindung an die Deutsche Bahn werde derzeit mit den Gewerkschaften gesprochen.
Bundesweit begannen 3400 junge Leute diesen Herbst ihre Lehre bei der Deutschen Bahn, 500 mehr als im vorigen Jahr. Die Übernahmequote liege bei 96 bis 97 Prozent, sagte Weber. Auf alle Jahrgänge gerechnet beschäftige der Konzern 10.000 Auszubildende bei insgesamt 295.000 Mitarbeitern.
Der jährliche Fachkräftebedarf liege bei 5000 bis 7000 neuen Mitarbeitern. „Wir sind in der komfortablen Lage, dass unsere Geschäfte gut gehen", sagte Weber. „Wir müssen unsere Stärken besser hervorheben." Das Verkehrsmittel Bahn habe Zukunft. Weber räumte ein, dass die Arbeit bei der Deutschen Bahn große Veränderungsbereitschaft erfordere. Derzeit werde beispielsweise im Raum Halle nach Versetzungsmöglichkeiten für etwa 200 Lokführer gesucht. In Mannheim dagegen gebe es Bedarf. (dpa)