New York. Die US-Fluggesellschaft Delta denkt einem Pressebericht zufolge über die Übernahme ihres Konkurrenten US Airways nach. Damit würde eine neue Runde im Fusionsreigen der US-amerikanischen Luftfahrtbranche eingeleitet, berichtet das "Wall Street Journal" (Montag) unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Zuvor waren bereits Erwägungen bekanntgeworden, nach denen Delta den Mutterkonzern des insolventen Wettbewerbers American Airlines, AMR, schlucken könnte.
Nach Informationen des "Wall Street Journal" arbeitet Delta bereits mit Goldman Sachs an einer möglichen Offerte. Dabei gehe es um verschiedene Optionen. AMR hatte Ende November Insolvenz beantragt und fliegt seitdem unter Gläubigerschutz. Auf US Airways ist Delta dem Bericht zufolge noch nicht mit seiner Idee zugegangen. Derzeit prüfe das Management noch, welcher Zukauf ihr den größten Vorteil einbringen würde. Delta war erst 2008 durch eine Übernahme kräftig gewachsen: Damals übernahm das Unternehmen den einheimischen Mitbewerber Northwest Airlines.
US Airways sei für eine Fusion generell offen, schreibt die Zeitung. Eine Rolle als Käufer sei für das Unternehmen ebenso denkbar wie die Übernahme durch einen Mitbewerber. So denke US Airways ebenfalls darüber nach, durch eine Fusion mit American Airlines auf Augenhöhe mit Delta aufzusteigen. Gegen ein Bündnis zwischen Delta und American Airlines könnten die Wettbewerbshüter Bedenken haben.
Gemessen an der Zahl der Passagiere, ist Delta mit zuletzt gut 111 Millionen Fluggästen die größte Fluggesellschaft der Welt. US Airways kommt laut der Statistik der internationalen Luftfahrtorganisation Iata mit knapp 52 Millionen Passagieren auf Platz sieben, American Airlines liegt mit 86 Millionen auf dem dritten Platz. Zum Vergleich: Die Deutsche Lufthansa ist mit rund 57 Millionen Fluggästen die Nummer sechs in der Branchenstatistik. (dpa)