Trotz der Auswirkungen des Ukraine-Kriegs hat der Prüfkonzern Dekra sein Umsatzwachstum fortgesetzt - was sich jedoch nicht auf den Gewinn durchgeschlagen hat. Der Jahresüberschuss lag 2022 bei 126,4 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Montag, 24. April, in Stuttgart mitteilte. Das waren 10,7 Prozent weniger als im Vorjahr (2021: 141,5 Mio). Der Überschuss war damals allerdings durch einen Sondereffekt bei den Personalkosten positiv verzerrt worden. Der um diese Summe bereinigte operative Gewinn vor Steuern und Zinsen lag nach Angaben der Prüfgesellschaft etwa auf Vorjahresniveau.
Der Umsatz stieg 2022 um 7,4 Prozent auf rund 3,8 Milliarden Euro, nach 3,5 Milliarden im Vorjahr. Mit dem erneuten Plus zeichnet sich die Fortsetzung eines längeren Trends ab: Der Umsatz von Dekra hatte sich zuletzt fortlaufend positiv entwickelt. Nur im Jahr 2020 war er wegen der Corona-Pandemie nicht gestiegen - erstmals seit 16 Jahren.
"Wir haben unser Ergebnisziel in einem sehr anspruchsvollen und von Krisensituationen geprägten Umfeld erreicht", sagte Dekra-Finanzchef Wolfgang Linsenmaier. Das sei angesichts der weltwirtschaftlichen Lage und der dadurch steigenden Personal- und Energiekosten nicht selbstverständlich. Die Zahl der Mitarbeiter bei Dekra wuchs 2022 um 876. Weltweit beschäftigte die Prüfgesellschaft damit rund 48.650 Menschen, davon gut 13.250 in Deutschland.
In das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres ist der Konzern den Angaben nach mit einem Umsatz von 990 Millionen Euro gestartet. Das entspricht einem Plus von 12,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Für das Gesamtjahr erwarte man ein mittleres bis hohes einstelliges Umsatzwachstum, sagte Vorstandsvorsitzender Stan Zurkiewicz. Bis zum 100. Firmenjubiläum 2025 will Dekra unter anderem in den Bereichen Mobilität der Zukunft, Cybersicherheit und Nachhaltigkeit wachsen.