Berlin. Für den zweitgrößten Transport- und Logistikkonzerns der Welt ist die Rezession beendet. "Wir sind durch die Krise durch und gucken wieder bergauf", sagte Karl-Friedrich Rausch, Vorstand Transport und Logistik bei DB Schenker, heute vor Journalisten. Mit einem Jahresumsatz von 15,3 Milliarden Euro ist die Gütersparte der Deutschen Bahn (DB) nach eigenen Angaben die Nummer zwei weltweit hinter DHL.
Bis April 2010 habe der Umsatz bei DB Schenker Logistics um 14 Prozent über den Werten des entsprechenden Vorjahreszeitraums gelegen. Für 2010 erwartet er sowohl für die Speditionssparte DB Schenker Logistics wie auch für Schienengüterverkehrssparte DB Schenker Rail ein Umsatzwachstum von fünf Prozent. Außerdem will er mit DB Schenker Rail 2010 wieder in die schwarzen Zahlen fahren, nachdem die Schienengüterverkehrssparte 2009 einen Verlust in Höhe von 189 Millionen Euro gemacht hat.
Rausch hat aus der Krise die Lehre gezogen, dass es darauf ankommt, flexibler zu werden, um im Markt weiter erfolgreich zu sein. Das gelte vor allem für den fixkostenlastigen Schienengüterverkehr. Hier will er prüfen, ob bei Personal über eine entsprechende Ausgestaltung der Tarifverträge oder bei den Waggons über Zumietung schneller auf Marktanforderungen reagiert werden kann. Wachsen will er mit DB Schenker Rail vor allem im Ausland. Er nannte Frankreich als Beispiel. Er hofft, dass die DB-Tochter ECR dort ihren derzeitigen Marktanteil von 10 Prozent im Ganzzugverkehr bis 2015 auf 20 Prozent ausbauen kann. Zudem will er die Produktpalette erweitern durch integrierte Straßen-Schiene-Lösungen. Dazu will er die europaweit bestehenden 150 Railports stärker einbinden.
Bei DB Schenker Logistics will er vor allem in der Kontraktlogistik das Geschäft weiter ausdehnen. Nicht weiter äußern wollte er sich zum Bedarf im europäischen Landverkehr. Punktuell sollten hier Erweiterungen erfolgen, sagte Rausch, ohne dabei konkreter zu werden.
Rausch kündigte an, dass die Führungsebene von DB Schenker an einem Ort zusammengezogen werde. Noch im ersten Halbjahr solle die Entscheidung fallen, ob Frankfurt oder Berlin der neue Standort wird. (cd)