Berlin/Hamburg. DB Cargo und VTG haben Anfang dieser Woche in Berlin nach eineinhalbjähriger Entwicklungsarbeit einen neuen Tragwagentyp vorgestellt. Bei den sogenannten „m²-Wagen“ handelt es sich allerdings nicht um ein konkretes Fahrzeug, sondern eine Plattform.
Hinter m² steckt laut Deutscher Bahn ein modulares Baukastensystem, mit dem sich die Wagen individuell auf Kundenbedürfnisse anpassen lassen. So könnten je nach Einsatzzweck vierachsige Tragwagen mit einer Ladelänge zwischen 34,7 und 74,3 Fuß konfiguriert werden.
Auch die Auswahl von Komponenten wie Drehgestelle, Radsätze oder Bremsen (Klotz- oder Scheibenbremsen) erfolge unter Berücksichtigung des späteren Verwendungszwecks. So würden sich die Wagen nach verschiedenen Parametern optimieren lassen - etwa nach Gewicht, Laufleistung oder Kosten. Eine Reihe von unterschiedlichen Aufbauten ermögliche den Transport vielfältiger Güter.
Systemzulassung ab 2021 geplant
„Mit dem neuen System haben wir eine variable Plattform und können den Aufbau der Wagen flexibel austauschen“, sagte Sigrid Nikutta, DB-Vorstand Güterverkehr und Vorstandsvorsitzende DB Cargo. Nikutta sieht den Einzelwagenverkehr als wichtigen Teil des Schienengüterverkehrs. Daher will sie die Sparte bei DB Cargo stärken und diese Transportform weiter ausbauen.
Die Systemzulassung streben beide Projektpartner für 2021 an.
DB Cargo und VTG setzten mit „m²“ die Zusammenarbeit fort, welche sie während des vom Bundesverkehrsministerium geförderten Projekts „Innovativer Güterwagen“ aufgenommen hatten. Dabei entwickelten beide Unternehmen vier Wagenmodelle und 27 Komponenten. Ziel war es, den Schienengüterverkehr wirtschaftlicher, energieeffizienter und leiser zu machen. (sn)