Dauerläufer zum Laden und Reisen

Wohnmobilisten schwören auf ihn, aber auch bei Handwerkern und KEP-Flottenbetreibern ist der Fiat Ducato beliebt, dem der Hersteller nun ein weiteres Update vergönnt. Fahrwerksseitig und bei der Karosserie bringt das keine Neuheiten: Der Italiener bleibt optisch unverändert. Was neu ist an der gesamten Ducato-Palette, Modelljahrgang 2020, die Fiat Anfang Juni auf der Turiner Piazza Carlo Emanuelle der Presse präsentierte, steckt unter der Haube. Oder verbirgt sich hinter diversen Sensoren, Anzeigen und Schaltern an der neu gestalteten Konsole des Armaturenbrettes. Bei der Weiterentwicklung konzentrierten sich die Ingenieure von Fiat Professional auf noch mehr Individualisierung und machten vor allem den 2,3 Liter großen Multijet-Diesel sauberer. Der Vierzylinder erfüllt nun die 6d-Temp-Norm, erhielt im gleichen Zug eine kleine Leistungsspritze und soll sparsamer mit dem Kraftstoff umgehen. Ersatzlos aus dem Programm gestrichen wurde dagegen der bisherige 2,0 Liter große Einstiegsdiesel mit 115 PS. Neue Neungang-Automatik Eine weitere wesentliche Neuerung des Modelljahrgangs 2020 ist die elektronisch gesteuerte "9-Speed"-Automatik. Die moderne Neungang-Automatik mit Drehmomentwandler nutzt das Drehmoment des Motors optimal, ist laut Fiat das leichteste Getriebe seiner Kategorie und soll für Zuverlässigkeit, Langlebigkeit sowie höheren Fahrkomfort sorgen. Damit unterstützt die kupplungslose Kraftübertragung die Ducato-Werte, was Nutzlast, Volumen und Achslasten angeht. Kunden haben weiterhin die bekannte breite Auswahl an Radständen, Längen- und Höhenvarianten. Beim Kastenwagen sorgt das für Volumenvarianten zwischen acht und 17 Kubikmetern. Die überarbeiteten Multijet-II-Diesel sorgen per variabler Turbolader-Geometrie für einen kultivierteren Antrieb und mehr Elastizität aus niedrigen Drehzahlen. Damit, so Fiat, verringert sich der Verbrauch im realen Nutzungszyklus. Der neue Turbolader passt seine Strömungsdynamik dank der elektronischen Steuerung an Motordrehzahl und Fahrweise an, soll so jederzeit für die richtige Aufladung sorgen. Fahren in verschiedenen Fahrmodi Erste Testfahrten bestätigen diese Ankündigung. Trotz topografisch anspruchsvoller Strecke erweist sich die mit verstärkter Kurbelwelle und Lagern bestückte Einstellung mit 160 PS und vor allem 400 Newtonmetern Drehmoment, selbst im Eco-Modus des 9-Speed-Getriebes, erstaunlich agil. Letzterer lässt sich per Knopfdruck deaktivieren, was frühere Rückschaltungen zur Folge hat, und ist ebenso serienmäßig wie das "Eco-Pack", bestehend aus Motor-Start-Stopp, einer intelligenten Lichtmaschine und einer elektronisch gesteuerten Kraftstoffpumpe. Neuer Totwinkelassistent im Ducato Ebenfalls nachgelegt hat Fiat bei den Assistenzsystemen. Der neue Totwinkelassistent arbeitet mit Radarsensoren im hinteren Stoßfänger und der Spurhalteassistent (LDWS) weist selbst in Baustellen, wo alte und neue Fahrspuren kaum voneinander zu unterscheiden sind, zuverlässig den richtigen Weg. Im Falle eines Falles, sprich beim Verlassen der Fahrspur, warnt das System akustisch und optisch. Ebenfalls neu im Ducato-Assistenzprogramm ist unter anderem die Verkehrszeichenerkennung und das Reifendruck-Überwachungssystem (TPMS). Außerdem die Aufprallvermeidung (FBC), die Hindernisse erkennt und den Fahrer nicht nur vor drohender Kollisionsgefahr warnt, sondern, wenn nötig, auch automatisch eine Notbremsung einleitet. Unverändert im Programm bleibt dagegen die leise zu Werke gehende Erdgasvariante für den Ducato. Sie schöpft ihre Kraft von 136 PS aus drei Litern Hubraum. Verantwortlich dafür, dass sich der Gaser fast wie ein Diesel fahren lässt, ist allerdings das hohe und schon bei 1500 Touren anliegende Drehmoment des Vierzylinders. Das macht den "Ducato 140 Natural Power" zur echten Alternative zu den Selbstzünder-Modellen - auch wenn die Erdgas-Variante, zumindest auf dem deutschen Markt, bisher kaum nachgefragt wird. In Kürze Der modifizierte 2,3-Liter-Vierzlinder-Diesel des Fiat Ducato erfüllt Euro 6d-Temp. Seine Leistungsstufen: 120 PS, 140 PS, 160 PS sowie 180 PS (Erdgasvariante: 136 PS). Bis auf die leistungsschwächste Einstellung sind alle Versionen auch mit der neuen Neungang-Automatik kombinierbar. Durchschnittsverbrauch laut Fiat: zwischen 7,5 und 8,0 l/100 km. Ab 2020 zu haben: Ducato Electric Fiat Professional zeigte in Turin erstmals den fertigen Ducato Electric - eine vollelektrische Version, die 2020 auf den Markt kommen wird. Sie soll zusammen mit dem erdgasbetriebenen Ducato Natural Power das Angebot für alternative Kraftstoffe vervollständigen.Modulare Batteriegrößen für verschiedene ReichweitenDer Ducato Electric ist das Ergebnis einer einjährigen Studie über die kundenspezifischen Einsatzzwecke der Fahrzeuge. Heraus kam dabei, dass in Bezug auf Nutzung, Strecken, Dynamik und Leistung mehr als 25 Prozent der Kunden problemlos auf einen Elektro-Transporter umsteigen könnten. Zusätzlich fordern Online-Handel, Post- , Kurier- wie Lebensmittellieferdienste wegen ständig zunehmender Verkehrsbeschränkungen Alternativen zu konventionellen Transportern. Dank modularer Batteriegrößen soll der Ducato Electric Reichweiten zwischen 220 und 360 Kilometern (NEF-Zyklus) aufweisen, ebenso verschiedene Ladekonfigurationen zulassen. Kombiniert werden Geschwindigkeitsbegrenzung auf 100 km/h zur Optimierung des Energieverbrauchs, maximale Leistung von 90 kW und maximales Drehmoment von 280 Newtonmetern. Geplant sind Ladevolumina ab zehn bis 17 Kubikmetern sowie Zuladungen bis 1.950 Kilogramm. gvo

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