Auf die vollmundig versprochenen blühenden Landschaften warten die Ostdeutschen heute noch. In Ost wie West beklagen sich viele Bürger über die Folgen der deutschen Einheit. Anlass genug für Richard Schröder 17 Jahre nach der Wiedervereinigung mit den schwerwiegendsten Missverständnissen über die DDR, den Einigungsprozess und das folgende vereinte Deutschland aufzuräumen. Dabei bleibt der Theologe und Professor an der Berliner Humbold Universität in seiner Argumentation sehr moderat. Sein Fazit zur Einheit: Es war nicht alles schlecht und vor allem hält er die im Wiedervereinigungsprozess getroffenen Grundsatzentscheidungen auch im Nachhinein für alternativlos. Nicht jede These Schröders wird die volle Zustimmung eines jeden Lesers finden. Manche vermeintlichen oder im Einzelfall tatsächlichen Ungerechtigkeiten bagatellisiert der Autor. Dennoch legt Schröder immer wieder seinen Finger in den wunden Punkt und thematisiert gesellschaftliche Missstände. Allein deshalb lohnt ein Blick in die Liste der 32 Irrtümer. (sb) Richard Schröder, Die wichtigsten Irrtümer über die deutsche Einheit. Freiburg im Breisgau 2007, Herder-Verlag, 254 Seiten, Taschenbuch, 16,90 Euro, ISBN 978-3-451-29612-3
Das Buch der Woche: „Die wichtigsten Irrtümer über die deutsche Einheit"
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