Das Aus für den Euro

Das Aus für den EuroNoch ist es nur ein Szenario: das Ausscheiden einiger Länder aus dem Euro-Raum. Doch aus diesem Szenario kann schneller Realität werden, als so manchem Logistiker lieb ist. Wenn sich die Scharfmacher in CSU und FDP durchsetzen und „an Griechenland ein Exempel statuieren“ (O-Ton Bayerns CSU-Finanzminister Markus Söder). Wenn das Verfassungsgericht Anfang September die Reißleine zieht und den erweiterten Rettungsschirm stoppt. Wenn es zu einer Volksabstimmung kommt, und sich die Deutschen für ein Ende der Solidarität mit Südeuropa entscheiden. Nur eine dieser Möglichkeiten müsste Realität werden, und Länder wie Griechenland, Spanien, Portugal oder Italien stünden vor der Pleite. Mit desaströsen Folgen für die exportorientierte deutsche Wirtschaft und damit auch für die Logistikbranche. Grenzüberschreitende Transporte würden über Nacht wegfallen, da der Import in einem Euro-Aussteiger-Land aus dem Süden dank der abgewerteten neuen Währung sofort zusammenbrechen würde – und der Export erst sehr langsam anziehen würde. Und da kein südeuropäischer Unternehmer mehr seine in Euro ausgestellten Rechnungen bezahlen könnte, wären die Ausfälle für deutsche Unternehmen in diesen Ländern massiv und für viele existenzbedrohend. All diese Themen werden schon jetzt in den Unternehmenszentralen diskutiert. Das sagen Logistiker hinter vorgehaltener Hand. Offen will niemand darüber sprechen, da keiner – im Gegensatz zu so manchem Politiker – mit überflüssigen Spekulationen den wildgewordenen Finanzmärkten neues Futter bieten möchte. Dennoch befassen sich vor allem die großen Konzerne mit allen möglichen Szenarien – vom Griechenland-Aus bis hin zu einem Gesamt-Crash der Währungsunion. Schon jetzt gibt es viel zu tun: Rechnungen, AGBs und Angebote auf Rechtssicherheit bei einem Währungswechsel überprüfen, Arbeitsverträge checken, Kostenstruktur in den Krisen-Euroländern anpassen, Kapazitäten reduzieren (siehe Seite 26). Genug Hausaufgaben für die nächsten Wochen, vor denen sich keiner drücken sollte. Sonst könnte dem Euro-Aus schnell das Aus des eigenen Unternehmens folgen. ❙❚■ Tobias RauserChef vom DienstDie VerkehrsRundschau ist Mitglied der Jury Van Of The YearDie VerkehrsRundschau vergibt dieAwards Green Truck und Green Van

Bundestagswahl: Güterbahnen vergleichen Programme der Parteien

Kraftfahrt-Bundesamt: Deutlich mehr Elektroautos zugelassen

Logistik: Nagel-Group setzt auf Software der Logistikbude

Deutsche Post: Pakete und Briefe bleiben wegen Warnstreik liegen

Automobillogistik: Neue RoRo-Verbindung nach Norwegen

Alle Schlagzeilen

Das Aus für den Euro

MEISTGELESEN

CargoBeamer nimmt neue Schienenverbindung für Sattelauflieger auf

20 Jahre Lkw-Maut: Finanzierung und Steuerung des Güterverkehrs

Cannabis, Tempolimit und Co: Der 63. Verkehrsgerichtstag in Goslar

WEITERLESEN

NEWSLETTER