Dachser fährt für Metro

München. Dachser-Geschäftsführer Bernhard Simon bestätigte heute im Rahmen einer Pressekonferenz in München, dass sein Unternehmen seit Januar für die Metro-Gruppe tätig ist. „Es ist mir eine ganz besondere Freude Ihnen mitzuteilen, dass wir seit Januar 2008 in Deutschland für die Metro Group Logistics die komplette Beschaffungslogistik von Lebensmitteln im Ambient-Segment übernommen haben“, sagte Simon. „Für uns ist dies eine wichtige Weiterentwicklung in dem Bereich der Handelslogistik, die auch in Deutschland auf dem Vormarsch ist.“ Zum Umfang des Auftrags wollte Simon derzeit keine Angaben machen. Metro galt bisher bei Spediteuren als schwieriger Kunde, der nur eine sehr begrenzte Marge zuließ. Zuletzt fuhr die Fiege-Tochter TTS, die vor kurzem pleite ging, für Metro. Dachser hatte es aufgrund der geringen Margen in der Vergangenheit abgelehnt, für Metro zu fahren. Simon bestätigte, dass es schwierige Verhandlungen mit Metro waren, er lobte aber auch das Verständnis der Metro-Logistikführung für die Bedürfnisse eines Logistiknetzwerkdienstleisters. Zum Thema Marge sagte Simon: „Wir zahlen bei keinem Geschäft drauf.“ Dies gehöre zur Unternehmensphilosophie. Der Dachser-Chef bestätigte aber auch, dass Metro aufgrund seines Volumens ein besonderer Kunde sei. Dies wurde bei den Verhandlungen berücksichtigt. Simon kann sich auf Nachfrage von LOGISTIK inside auch vorstellen, künftig weitere Logistikaufgaben bei Metro zu übernehmen. Der Neukunde Metro ist für die Logistikbranche auch deshalb eine Besonderheit, da Dachser in der Vergangenheit sich eher als Logistikpartner der Konsumgüterlieferanten positioniert hatte. Im Rahmen von Kooperationen wurden spezielle Sammellieferkonzepte entwickelt, die den Abhollogistik-Konzepten der Handelsbranche entgegenwirken sollten. Simon bekräftigte in München, dass Dachser durchaus in der Lage sei, für Handelsunternehmen tätig zu sein. Man habe dies in der Vergangenheit auch schon in der Baumarktbranche bewiesen. Dachser könne sowohl Handels- als auch Lieferantenlogistiksysteme in der Konsumgüterbranche betreiben, so Simon.