Berlin. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und der Allgemeine Verband der italienischen Industrie Confindustria haben gefordert, trotz der rasanten Ausbreitung des Coronavirus in Europa den Brennerkorridor als wesentliche Transportachse über die Alpen offen zu halten. Jede unverhältnismäßige Einschränkung bringe Europa Wertschöpfungsverluste, heißt es in einer dazu veröffentlichten gemeinsamen Mitteilung, die sich an die Regierungen Deutschlands und Italiens richtet. Angesichts der starken Ausbreitung des Coronavirus in Europa müsse alles Notwendige getan werden, um die Gesundheit der europäischen Bürger zu schützen und den freien Warenverkehr aufrechtzuerhalten, heißt es weiter.
In dieser herausfordernden Situation seien die Infrastrukturen ein grundlegender und strategischer Vorteil für die Wiederbelebung der italienischen und deutschen Volkswirtschaft und für die europäische Gesellschaft insgesamt. Die Schaffung materieller und immaterieller Infrastrukturen könne nachhaltiges Wachstum und Beschäftigung fördern, mit positiven Auswirkungen auf die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse, die Konnektivität und die Wettbewerbsfähigkeit beider Länder.
Transeuropäisches Verkehrsnetz vorantreiben
Daher seien der Aufbau und die Ertüchtigung des transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-V) grundlegende Schritte hin zu einer vernetzten und intelligenten europäischen Wirtschaft. Die italienische und die deutsche Regierung sind aufgerufen, die Planungs- und Genehmigungsverfahren bei der Umsetzung großer Infrastrukturprojekte zu vereinfachen, heißt es in der gemeinsamen Mitteilung. Darüber hinaus sollten beide Länder ihre Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationskapazitäten ausschöpfen. Die Industrie beider Länder seien in vielen dieser Bereiche technologisch führend und könnten entscheidend dazu beitragen, diesen Prozess zu ermöglichen. (ja)