Hannover. Dank der robusten Konjunktur hat der Autozulieferer Continental das Jahr 2010 mit starken Zuwächsen abgeschlossen. Insgesamt habe der Konzern einen Umsatz von mehr als 25,5 Milliarden Euro erzielt, sagte Vorstandschef Elmar Degenhart am Dienstag am Rande der Automesse in Detroit. 2009 waren die Erlöse vor allem wegen der Einbrüche in der Autoindustrie auf rund 20 Milliarden Euro gesunken. Auch beim Gewinn gelang den Hannoveranern die Wende.
Bereinigt um Sondereffekte stieg der Anteil des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern am Umsatz (EBIT-Marge) von 5,8 Prozent auf etwa 9,5 Prozent. Dies entspräche einem vorläufigen operativen Gewinn von über 2,4 Milliarden Euro - nach 1,16 Milliarden Euro im Vorjahr. Die endgültigen Zahlen für 2010 will Continental am 3. März vorlegen.
Neben dem massiven Umsatzrückgang hatten 2009 Abschreibungen im Zusammenhang mit dem Kauf der früheren Siemens-Sparte VDO und Aufwendungen für Werksschließungen die Bilanz belastet. Unterm Strich stand letztlich ein Rekordverlust von rund 1,65 Milliarden Euro. Das Unternehmen bleibt außerdem hoch verschuldet.
Beim Verkauf von PKW-Winterreifen erzielte Conti 2010 eine Rekordmarke von mehr als 20 Millionen Stück - trotz erheblicher Kostenzuwächse bei Rohstoffen wie Naturkautschuk. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen mehrfach die Preise für PKW- und LKW-Reifen angehoben. Auch für 2011 sind Erhöhungen geplant.
Die als Problemsparte geltende Antriebs- und Einspritztechnik sei vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen inzwischen wieder in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt, erklärte Degenhart. Im letzten Quartal 2010 seien die Geschäfte besser gelaufen als erwartet.
Kurz vor Jahresende hatte Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle bekräftigt, an einer Fusion mit dem fränkischen Zulieferer und Mehrheitsaktionär Schaeffler festhalten zu wollen. Einen konkreten Zeitplan für den Zusammenschluss, der ursprünglich für das laufende Jahr vorgesehen war, gibt es jedoch nach wie vor nicht. (dpa)