Hannover. Die schwere Krise in der Automobilindustrie macht Continental immer mehr zu schaffen. Der Autozulieferer hat inzwischen fast die Hälfte seiner Beschäftigten in Deutschland in Kurzarbeit geschickt, und zwar rund 20.000 Mitarbeiter. Das sagte eine Unternehmenssprecherin am Dienstag in Hannover. Der Konzernbereich ContiTech teilte mit, dass drei Werke in Schweden, Spanien und England geschlossen werden, in denen Schläuche gefertigt werden. Ein weiteres Werk in Frankreich werde verkleinert. Betroffen seien insgesamt rund 500 Beschäftigte. ContiTech rechne ab der Jahresmitte mit einer Markterholung. Der Continental-Konzern steht derzeit wegen der Schließung von Reifenwerken am Stammsitz Hannover sowie in Nordfrankreich mit insgesamt rund 1900 Beschäftigten massiv in der Kritik. Conti war im vergangenen Jahr in die roten Zahlen gerutscht und hat seinen Sparkurs verschärft. Der Konzern hat in Deutschland rund 45.000 Beschäftigte, weltweit rund 140.000. ContiTech-Chef Heinz-Gerhard Wente sagte auf der Hannover Messe, falls im zweiten Quartal keine Markterholung einsetze, die sich im dritten Quartal verfestige, seien auch Werksschließungen in Deutschland nicht auszuschließen. ContiTech hat in Deutschland 18 Werke mit rund 10.000 Beschäftigten. Von diesen sind wegen der Krise rund 4000 in Kurzarbeit geschickt worden. ContiTech fertigt zum Beispiel Schläuche, Antriebsriemen, Transportbänder und Luftfederungen. Wente sagte, auch ContiTech müsse massiv Kosten sparen. Zum Geschäftsverlauf im ersten Quartal sagte er: „Wir haben uns relativ gut geschlagen.“ Ziel sei es, im Gesamtjahr ein „ordentliches Ergebnis“ zu erreichen. Als Wachstumsfelder sieht ContiTech die Bereiche Förderbänder, Luftfedersysteme für Züge sowie Technik für Windkraftanlagen. (dpa)
Conti weitet Kurzarbeit auf Europa aus
Automobilzulieferer will nun auch Werke in Schweden, Spanien und England schließen