Bremen. Einbrüche im Containergeschäft haben das Wachstum der Bremer BLG Logistics Group ausgebremst. Im vergangenen Jahr stieg der Konzernumsatz im Vergleich zum Vorjahr zwar um 13,5 Prozent auf rund 1,14 Milliarden Euro. Unter dem Strich stand mit 40,8 Millionen Euro aber ein um rund drei Millionen Euro geringeres Ergebnis als 2011. Auch die Aussichten für 2013 sind eher verhalten.
Die Kosten für den Terminalbau im Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven und Umschlagsrückgänge im Hamburger Hafen sowie bei den Beteiligungen in Russland und Marokko drückten im vergangenen Jahr das Ergebnis im BLG-Hauptgeschäft. Steigerungen in der Automobil- und der Kontraktlogistik konnten die Verluste jedoch ausgleichen. Damit sei die Strategie aufgegangen, das Unternehmen breiter aufzustellen, sagte BLG-Chef Detthold Aden am Dienstag.
Rund 6,75 Millionen Fahrzeuge transportierte das Logistikunternehmen im vergangenen Jahr auf Straße, Schiene und Wasser. Das waren 4,7 Prozent mehr als 2011. Mit 2,15 Millionen Wagen steigerte Bremerhaven erneut seine Umschlagzahlen und belegte europaweit den Spitzenplatz. 75 Prozent davon entfielen jedoch auf den weniger Rendite bringenden Export. BLG hat deshalb Personal im Technikzentrum in Bremerhaven abgebaut und will Mitarbeiter künftig verstärkt in Spitzenzeiten einsetzen.
BLG erwartet 2013 ein Umsatzplus von acht bis neun Prozent
Auch 2013 rechnet Aden mit einem Boom beim Autoexport und einem nur verhaltenem Wachstum beim Containerumschlag an den Terminals des Gemeinschaftsunternehmens Eurogate, an dem BLG zur Hälfte beteiligt ist. Als Gründe nannte Eurogate-Vorstandschef Emanuel Schiffer die Eurokrise und Überkapazitäten beim Transport. Für den schleppend angelaufenen Jade-Weser-Port will Eurogate in diesem Jahr eine zweite Reederei anwerben. Bisher wird dieser nur von Maersk bedient.
In diesem Jahr erwartet die BLG ein Umsatzplus von acht bis neun Prozent und ein Ergebnis auf der Höhe des Vorjahres. Dazu beitragen sollen unter anderem Investitionen in neue Waggons für Autozüge und die Übernahme des Online-Geschäfts von Tchibo ab Mitte des Jahres. Anfang des Jahres hatte BLG bereits in Frankfurt einen neuen Logistikstandort für die Bekleidungsbranche übernommen. Mit einem Büro in Peking und einem Joint-Venture in der Türkei will das Unternehmen außerdem in die wachsenden Automobilmärkte der beiden Länder einsteigen.
Zur Jahresmitte gibt es einen Wechsel an der Spitze des Unternehmens: Frank Dreeke löst den jetzigen Vorstandsvorsitzenden Detthold Aden ab. (dpa)