Brüssel. Im Namen des Speditions-, Transport- und Logistiksektors hat der europäische Branchenverband Clecat die Politik auf EU-Ebene aufgefordert, beim grenzüberschreitenden Güterverkehr auf jegliche Corona-Einschränkungen zu verzichten. In einem offenen Brief an die Minister der EU-Mitgliedsstaaten, der am Dienstag veröffentlicht wurde, sprich sich Clecat gegen die aktuellen Barrieren für die Güterbeförderung für die uneingeschränkte Bewegungsfreiheit von Transport- und Logistikpersonal aus. Im Einklang mit dem Vorschlag der EU-Kommission vom 25. Januar 2021 für einen koordinierten Ansatz zur Einschränkung der Freizügigkeit als Reaktion auf die Covid-19-Pandemie sollten Transportarbeiter nicht in Quarantäne gehen müssen und von reisebezogenen Corona-Tests befreit werden, heißt es darin.
Der Branchenverband warnt vor den dramatischen Auswirkungen, die strengere Regeln und Kontrollen für den Warenverkehr und das Transportpersonal auf innereuropäische und internationale Lieferketten haben könnten. Clecat-Generaldirektorin Nicolette van der Jagt merkte an: „Wir sind weiterhin sehr besorgt über nationale Maßnahmen, die trotz der Lehren aus der ersten Welle der Covid-19-Pandemie den Güterverkehr blockieren und nahtlose Lieferketten unterbrechen könnten, nicht zuletzt die von kritischen Gütern und Impfstoffen.“ Aktuell sei sie alarmiert über die neuen Test- und Anmelde-Anforderungen in Deutschland für Fahrer und Transportarbeiter. Sie begrüßte zugleich die Initiative der Europäischen Kommission zur Aufrechterhaltung des freien Warenverkehrs. Dieser ist für die Mitgliedstaaten allerdings unverbindlich. (ag)