München. Die bayerischen Speditions- und Logistikunternehmen erwarten von der Politik eine umsetzbare und praxistaugliche Corona-Teststrategie. Der aktuelle Zustand führe die Branche in eine operative Sackgasse, kritisierten sie am Dienstag anlässlich der neuen Einschränkungen beim grenzüberschreitenden Güterverkehr aus dem Hochinzidenzgebiet Tschechien nach Deutschland. Der Landesverband Bayerischer Transport- und Logistikunternehmen (LBT) und der Landesverband Bayerischer Spediteure (LBS) wiesen erhebliche Behinderungen, Verzögerungen und auch eine Gesundheitsgefährdung bei den betroffenen Beschäftigten hin. Pendler und Grenzgänger standen demnach zu Wochenbeginn bei Schnee und Schneeregengestöber zum Teil bis drei Stunden an, um den noch vorgeschriebenen negativen Corona-Test für die Einreise nach Deutschland zu erhalten.
„Seitdem hat sich die Lage wenig entspannt. Bisher sind die Teststationen in Grenznähe nur stundenweise geöffnet, was ebenfalls zu erheblichen Verzögerungen und teilweise zur Unmöglichkeit von Testungen führt“, berichten LBT und LBS. Von der Politik und den Gesundheitsbehörden fordern die Branchenverbände deshalb flächendeckend eine ausreichende Zahl an einsatzbereiten, jederzeit verfügbaren, strategisch gut gelegenen Testzentren. „Es kann nicht sein, dass unsere Unternehmen und deren Arbeitnehmer einerseits vor immer höhere Testanforderungen gestellt werden, andererseits jedoch keine belastbare Infrastruktur für deren Erfüllung vorhanden ist“, so Sabine Lehmann vom LBS und Sebastian Lechner vom LBT. „Eine Alternative könnte sein, dass die Unternehmen die Testungen vor Arbeitsbeginn selbst organisieren.“ (ag)