Brüssel. Der europäische Spediteursverband Clecat appelliert an die Europäische Kommission, die Forderungen einiger nordeuropäischer Transportverbände nach einer vorübergehenden Aussetzung der Kabotage abzulehnen. Transportverbände aus Dänemark, Schweden und Norwegen hatten sich vergangene Woche in Brandbriefen an ihre Verkehrsminister gewandt und sie darin aufgefordert, sich bei der EU-Kommission für eine sechsmonatige Aussetzung der Kabotage einzusetzen.
Clecat-Generaldirektorin Nicolette van der Jagt sagte, das „die Ziel der Logistikindustrie und der Speditionsbrtanche von denen der Transporteure offenbar abweichen.“ Während letztere vor allem dafür kämpften, faire Wettbewerbsbedingungen zu schaffen, sei es das vorrangige Ziel der Spediteure, Maßnahmen zu ergreifen, die die Qualität und Effizienz der Straßengütertransporte verbesserten, ohne dem Markt die Bürde zusätzlicher Bürokratie zuzumuten, die mit der Regulierung eines Marktes zwangsweise verbunden sei.
„Kabotage macht nur einen geringen Anteil am gesamten Transportmarkt aus“, erklärte van der Jagt in einer Mitteilung. „Wenn die nationalen Transporteure sich durch Billiganbieter bedroht fühlen, sollen sie lieber mit dem hohen Qualitätsniveau werben, den ein einheimischer Carrier bieten kann.“
Zwar stimme Clecat damit überein, dass es bestimmte Probleme bei der Umsetzung und Überwachung von Wettbewerbsregeln gebe und sei ebenfalls für faire Wettbewerbsbedingungen. Man sei aber gegen sie Aussetzung der geltenden Kabotageregeln. Clecat werde sich auch weiterhin dafür einsetzen, die Einschränkung der Kabotage völlig auszuheben. (diwi)