Frankfurt/Main. Das Bundesverkehrsministerium engagiert sich weiter, um Güter von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Um den Kombinierten Verkehr (KV) zu fördern, wird das Ministerium ein Aktionsbündnis KV einberufen. Das kündigte der parlamentarische Staatssekretär beim Bundesverkehrsminister, Steffen Bilger (CDU), auf dem Tag des Kombinierten Verkehrs am Mittwoch in Frankfurt am Main an. Dieser Tag wurde gemeinsam veranstaltet von Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL), der Allianz pro Schiene und DB Netz.
„Wir berufen dieses Bündnis ein mit dem Ziel, alle relevanten Akteure an einem Tisch zu bekommen, um mit ihnen zu besprechen, was zu tun ist, um den KV zu stärken“, sagte Bilger. Als ein Beispiel nannte er die Abläufe in den Terminals, „Wir müssen zu einer Verbesserung der betrieblichen Abläufe kommen. Dabei wird die Digitalisierung ein wichtiges Hilfsmittel sein“, so der CDU-Politiker.
Bilger verweist auf Innovationsprogramm Logistik 2030
Bilger verwies darauf, dass sein Haus in der Vergangenheit schon viel für intermodale Transporte getan habe. „Der KV hat eine große Bedeutung für uns“, sagte Bilger. Nur unter Einbindung der Schiene sei es möglich, das Güterverkehrswachstum zu bewältigen. Derzeit werde das Innovationsprogramm Logistik 2030 erstellt. Auch darin werde der KV eine wichtige Rolle spielen, kündigte er an.
„Zudem wollen wir den KV mehr in die Öffentlichkeit rücken, damit er mehr Aufmerksamkeit bekommt“, sagte der Staatssekretär.
Deutsche Bahn stellt Plattform railway.tools vor
Auf dem Tag des Kombinierten Verkehrs stellten Marion Brückmann und Maik Staehr von DB Netz die Plattform Railway Tools vor. Die Tochtergesellschaft der Deutschen Bahn hatte diese Plattform mit Unterstützung des BGL und der Allianz pro Schiene entwickelt. Schirmherr des Tools ist Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU).
Das Tool soll mehr Transparenz schaffen im europäischen KV. Dort sind 770 Terminals in Europa erfasst. Brückmann sprach von eine „fast vollständigen Abdeckung“ im Markt. Über 900 Verbindungen lassen sich in dem System anzeigen. Geplant ist auch, dass dort Angebote für den Vor- und Nachlauf zu finden sind. „Bislang machen jedoch erst neun Speditionen mit, die die erste und letzte Meile abdecken“, sagte Brückmann und forderte die Speditionen auf, ihre Angebote in dem Tool einzustellen.
Brückmann kündigte an, das Tool auch zu einer Buchungsplattform weiterzuentwickeln. Railway Tools sei vor allem dazu gedacht, Neueinsteigern den Eintritt in den KV zu erleichtern. (cd)