Berlin. Der Start der LKW-Maut auf vierspurigen Bundestraßen soll pünktlich wie geplant zum 1. August beginnen. Wie aus einem Schreiben des Bundesverkehrsministeriums an Branchenverbände hervor geht (Schreiben liegt der Redaktion vor), soll die entsprechende Rechtsverordnung, die den Mautstart anordnet, Anfang Juli im Bundesanzeiger veröffentlicht werden.
Wie bereits angekündigt, fallen rund 80 Straßenabschnitte mit einer Gesamtlänge von 1135 Kilometern Länge unter die neue Straßenbenutzungsgebühr für Lastkraftwagen ab 12 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht. Die Gebühr wird nur auf Straßen erhoben, die unmittelbar an eine Autobahn angrenzen (siehe Karte). Es gelten die gleichen Mautsätze, wie sie schon auf Bundesautobahnen erhoben werden.
In diesem Jahr bleibt eine Million Euro übrig
Der Bund plant Mehreinnahmen von 100 Millionen Euro durch die auf vierspurige Landstraßen erweiterte LKW-Maut. Netto bleibt aber weniger übrig: Denn sowohl Mautkontrolle als auch Erfassung und Abrechnung fressen fast 40 Prozent der Einnahmen wieder auf. Nach Planungen des Bundes entstehen für die Kontrolle des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG) jährlich Kosten in Höhe von rund 8,5 Millionen Euro, sowie einmalig 2,3 Millionen Euro für IT-Anpassungen. Toll Collect erhält für die Mauterfassung und Abrechnung jährlich rund 30 Millionen Euro, sowie eine einmalige Vergütung für Investitionen von 14,6 Millionen Euro. Damit bleiben dem Bund nach Abzug aller Kosten für das restliche Jahr 2012 Nettoeinnahmen von knapp einer Million Euro. Ab 2013 bleiben dann jährlich von den erwarteten 100 Millionen Euro Einnahmen noch 61,5 Millionen Euro von der Bundesstraßenmaut übrig, so die Berechnungen der VerkehrsRundschau auf Basis der vom Bund prognostizierten Kosten. (ak)
Karte und Streckenabschnitte der Bundesstraßenmaut