Berlin/Lübeck. Das Bundesverkehrsministerium rechnet für die Hinterlandanbindung des geplanten Ostseetunnels zwischen Deutschland und Dänemark mit Kosten von 2,8 Milliarden Euro. Das geht nach Angaben des schleswig-holsteinischen Bundestagsabgeordneten Konstantin von Notz (Grüne) aus einem Bericht des Bundesverkehrsministeriums hervor. In dieser Summe seien die Kosten für die ebenfalls geplante Querung des Fehmarnsunds noch nicht enthalten, teilte der Angeordnete am Freitag mit.
Ebenfalls nicht enthalten seien die vom Dialogforum vorgelegten Kernforderungen der Region für eine Akzeptanzlösung. Die würden laut Ministerium zu erheblichen Kostensteigerungen führen und die Bauzeit um bis zu sieben Jahre verlängern. Sie könnten deshalb nicht zur Annahme empfohlen werden, heißt es nach Angaben von Notz in dem Bericht.
Der Bundestag will nach der Sommerpause über Forderungen aus der Region nach übergesetzlichen Schutzmaßnahmen entscheiden. Dabei geht es hautsächlich um den weiterreichenden Schutz der Anwohner vor Lärm und Erschütterungen. Nach Angaben von Notz sind nach derzeitigem Stand zusätzliche Lärmschutzinvestitionen in Höhe von 86,9 Millionen Euro geplant. Für einen im Akzeptanzpapier geforderten Vollschutz wären jedoch 183 Millionen Euro notwendig.
Er befürchte daher nur einen „Lärmschutz light”, sagte er. Ein Sprecher der Deutschen Bahn sagte, die Entscheidung über weiterreichende Schutzmaßnahmen treffe allein der Bundestag. Die Bahn werde alles bauen, was bezahlt werde. (dpa)