Berlin. Auf dem Politischen Symposium des „Keepers’ Summit“ haben Experten aus der Verkehrsbranche und der Politik darüber diskutiert, wie der Anteil des Verkehrsträgers Schiene erhöht werden kann. Der Verband der Güterwagenhalter in Deutschland (VPI) und der europäische Dachverband der Wagenhalter zu dieser Veranstaltung nach Berlin eingeladen.
Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), bezeichnete eine deutliche Verschiebung des Modal Split zugunsten des Schienengüterverkehrs als „realisierbar“. Voraussetzung hierfür sei, dass „zusätzlich zum bereits geplanten Infrastrukturausbau auch die Infrastrukturkapazität gesteigert werden muss, etwa durch ETCS Signaltechnik und 740-Meter-Züge“. Ebenso wichtig sei die kontinuierliche Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft des Sektors. Das BMVI lege großen Wert auf die zügige Umsetzung des Masterplans Schienengüterverkehr, betonte Ferlemann.
Aus Sicht der Europäischen Kommission unterstrich Elisabeth Werner, Direktorin Landestransport bei der Generaldirektion Mobilität und Verkehr: „Das Vierte Eisenbahnpaket wird den Schienengüterverkehr in Europa entscheidend voranbringen: Ein einheitliches Regelwerk in der EU und automatische Radiokommunikation zwischen Zügen und Infrastruktur ermöglichen ungehinderte Fahrt über Grenzen hinweg.“
Einheitliche technische Standards notwendig
Bei einer anschließenden Podiumsdiskussion machten die Teilnehmer deutlich, dass europäische Lösungen gerade für den grenzübergreifenden Schienengüterverkehr unabdingbar sind. Dies gelte beispielweiseweise für einheitliche technische Standards im Bereich Digitalisierung. Branche und Politik waren sich einig, dass die Klimaschutzziele im Verkehrssektor nur mit einem konkurrenzfähigen, wirtschaftlichen Schienengüterverkehr zu erreichen sind.
Die Branchenvertreter forderten von der Bundesregierung, dass das Bundesprogramm „Zukunft Schienengüterverkehr“ mit den nötigen Haushaltsmitteln ausgestattet wird. Von der EU mahnten sie an, die noch ungenügende Koordination der nationalen Masterpläne voranzutreiben und forderten die Entwicklung einer konsequenten europäischen Strategie für den Schienengüterverkehr. (tb)