Bonn. Der boomende Onlinehandel und seine Auswirkungen auf den Paket- und Postmarkt beschäftigen nun auch die Bundesnetzagentur. Mit einer Umfrage unter 17.000 Kurier-, Express- und Paketdienstleistern will die Behörde einen tieferen Einblick in den Markt erhalten, wie sie am Freitag mitteilte. „Hierdurch erkennen wir neue Trends und Entwicklungen frühzeitig, um diese bei der Regulierung zu berücksichtigen“, erklärte Präsident Jochen Homann.
Die Bundesnetzagentur will nach eigenen Angaben vor allem verschiedene Märkte wie Post- und Expressdienste genauer definieren, um mögliche Marktstörungen oder Preismissbrauch frühzeitig zu erkennen. Für tiefere Einblicke will sie sich stärker mit den im Markt tätigen Unternehmen vernetzen. Diese Unternehmen müssen nun erstmals der Bundesnetzagentur unmittelbar Auskunft über ihre wirtschaftlichen Verhältnisse geben.
Anforderungen aus EU-Paketverordnung
Gleichzeitig erfüllt die Bundesnetzagentur mit ihrer neuen Abfrage die Anforderungen der neuen europäischen Paketverordnung. Diese sieht vor, dass Daten zu grenzüberschreitenden Sendungen direkt von den Regulierungsbehörden in den Mitgliedsstaaten erhoben werden. Einbezogen sind Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten im Bereich der Kurier-, Express-, und Paketdienstleistungen oder wenn sie in mehr als einem Mitgliedsstaat tätig sind. Die Verordnung soll Verbrauchern und kleineren Unternehmen den Zugang zu grenzüberschreitenden Paketdienstleistungen erleichtern. (dpa/ag)
Thorsten Wilms