Halle. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) hat in der Diskussion um den Ausbau der Saale für die Schifffahrt mehr Realitätssinn gefordert. Es sei unvermeidbar, Großprojekte wie den geplanten Bau des Elbe-Saale-Kanals einer seriösen Prüfung zu unterziehen, sagte ein BUND-Sprecher am Dienstag anlässlich einer Konferenz zur Bedeutung der Saale als Wasserstraße in Sachsen-Anhalt in Halle. Hintergrund sind Überlegungen des Bundes dazu, welchen wirtschaftlichen Stellenwert die Saale künftig als Wasserstraße haben wird. Um den Bau des zehn Kilometer langen Kanals bei Tornitz (Salzlandkreis) wird seit Jahren gestritten.
Laut BUND sind mit dem Vorhaben Kosten in Höhe von bis zu 150 Millionen Euro verbunden. Die meiste Zeit des Jahres könnten wegen zu niedriger Wasserstände die Schiffe aber nur halb beladen werden.
Zukunft habe stattdessen der Tourismus im Einklang mit der Natur auf der Saale und Elbe. Befürworter des Projekts wie die Wirtschaft erhoffen sich von dem Kanal, dass ganzjährig auf der Saale noch mehr und größere Transportschiffe fahren können.
Während der Konferenz wird nach Angaben des Magdeburger Verkehrsministeriums auch eine Studie diskutiert. Demnach sind drei von vier Menschen in der Saale-Region in Sachsen-Anhalt für die Nutzung des Flusses als Binnenwasserstraße, hieß es. Rund 1000 Menschen seien dazu von einem Berliner Meinungsforschungsinstitut befragt worden. (dpa)
Sven Köcke