Brüssel. Sieben europäische Verbände des Straßengütertransports, darunter der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), fordern eine längere Übergangsfrist für den Brexit. Die Interessenvertreter veröffentlichten am Montag ein entsprechendes Schreiben.
Es sei eine Zeitspanne von einem Jahr bis zu zwei Jahren erforderlich, um die Regeln festzulegen, die für das Verhältnis zwischen Großbritannien und der EU gelten, wenn die Briten aus der Europäischen Union ausgetreten sind, so die Verbände.
Aktuelle Übergangsfrist bis Ende 2020
Ihrer Ansicht nach sollten beide Akteure noch vor dem 1. Juni und dem Beginn der entscheidenden vierten Verhandlungsrunde zwischen Großbritannien und der EU eine Verlängerung der Verhandlungen beschließen. Denn vor allem kleine und mittelständische Familienunternehmen würden die Sicherheit und Zeit benötigen, um sich auf einen Brexit vorzubereiten, argumentieren die Interessenvertreter. Ein „No Deal“ Ende 2020 hätte verheerende Folgen für die Transport- und Logistikwirtschaft, die bereits jetzt unter der Corona-Krise leiden würde.
Großbritannien hatte die EU Ende Januar verlassen. Bis Ende 2020 gilt eine Übergangsfrist, so dass sich im Alltag noch nichts verändert hat. Gelingt in dieser Frist keine Einigung, droht ein harter wirtschaftlicher Bruch. Bereits im Juni müsste entschieden werden, ob die Verhandlungsfrist verlängert wird. Die EU wäre dafür, Großbritannien ist jedoch strikt dagegen.
Unterzeichner des Schreibens sind die Transportverbände FNTR (Frankreich), NLA (Nordics), TLN (Niederlande), FEBETRA (Belgien), ZMPD (Polen), FinMobility (Finnland) und BGL (Deutschland). (sn)