Berlin. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag hält angesichts der Unsicherheit über den Brexit einen Einbruch der deutschen Exporte nach Großbritannien für möglich. DIHK-Präsident Eric Schweitzer sagte der „Deutschen Presse-Agentur“ in Berlin: „Ein No-Deal-Szenario wäre die schlechteste Option für die deutsche Wirtschaft. Belastend wären vor allem hohe Zölle. Großbritannien hat als Handelspartner für die deutschen Unternehmen bereits deutlich an Bedeutung verloren.“
Der DIHK erwarte, dass das deutsch-britische Handelsvolumen weiter sinke. „Wir halten im Gesamtjahr einen Rückgang der deutschen Exporte nach Großbritannien von sogar bis zu zehn Prozent für möglich“, sagte Schweitzer. Von Januar bis Mai hatten deutsche Firmen Waren im Wert von rund 35 Milliarden Euro nach Großbritannien geliefert. Das waren 2,4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Importe aus Großbritannien sanken noch deutlich stärker.
Johnson will das Abkommen über den EU-Austritt seines Landes mit Brüssel neu verhandeln. Seine Vorgängerin Theresa May war mit dem Deal im Parlament drei Mal gescheitert. Die Europäische Union lehnt aber jegliche Änderung an dem Abkommen ab. Johnson will daher notfalls am 31. Oktober ohne Austrittsvertrag aus der EU ausscheiden. (dpa)